In der Natur entspannen

Viele Menschen haben inzwischen verstanden, dass es wichtig ist, etwas gegen ihren Stress und dessen Folgen zu unternehmen und für Entspannung zu sorgen. Mir ist allerdings in den vielen Jahren, in denen ich Entspannungskurse anbiete, aufgefallen, dass die Menschen eher nur im Herbst und Winter solche Angebote nutzen.

Natürlich ist es verständlich, dass sich viele lieber draußen aufhalten, solange es länger hell und wärmer ist. Dennoch sind wir das ganze Jahr über unseren Stressoren ausgesetzt und sollten auch im Frühjahr und Sommer etwas tun, um zu entspannen und zur Ruhe zu kommen.

Wenn du auch in den wärmeren und helleren Jahreszeiten lieber draußen in der Natur bist und nun gerne wissen möchtest, wie du dabei entspannen und deine Energiereserven auffüllen kannst, dann habe ich in diesem Artikel ein paar Ideen für dich.

Entspannung bedeutet, auf die Bremse zu treten

Bevor ich dir meine Ideen vorstelle, möchte ich hier kurz noch beschreiben, was Entspannung eigentlich ist: Wenn du dich entspannst, dann kommst du aus einem Zustand übersteigerter Tätigkeit (= körperliche und geistige Aktivität und Anspannung) in einen Zustand körperlich, geistig- mentalen und seelischen Gleichgewichts zurück. Alles in dir beruhigt sich und kann seinen Normalzustand wiedererlangen. Zum Beispiel lockern sich deine Muskeln, die Stresshormone und der Blutdruck sinken und die Gedanken werden ruhiger.

Für die Aktivität und Anspannung ist der Sympathikus zuständig, das „Gaspedal“ in deinem vegetativen Nervensystem (VNS). Für die Entspannung und Rückkehr zum Normalzustand ist der Parasympathikus als „Bremse“ im vegetativen Nervensystem verantwortlich. Das bedeutet also, um zu entspannen, solltest du auf die „Bremse“ treten und deinen Parasympathikus aktivieren.

Hier sind 8 Ideen, wie du draußen und in der Natur deinen Parasympathikus/ deine Bremse aktivierst

Idee Nr. 1: Beobachte etwas Langsames

Wenn du zum Beispiel eine Schildkröte, eine Schnecke oder ein anderes Tier beobachtest, welches sich nur sehr langsam bewegt, wird deine „innere Bremse“ aktiviert und diese Langsamkeit kann sich auf dich übertragen. Auch wenn du dir etwas Langsames mit geschlossenen Augen einfach nur vorstellst, vielleicht auf einer Parkbank sitzend, hat das einen ähnlichen Effekt für dein vegetatives Nervensystem und den Parasympathikus.

Idee Nr. 2: Beobachte etwas mit einer wiederkehrenden Schwingung

Neben Langsamkeit beruhigt auch das Beobachten von wiederkehrenden Schwingungen, zum Beispiel einem im Wind schwingenden Vorhang oder einer Fahne, dein vegetatives Nervensystem.

Idee Nr. 3: Beobachte etwas im Wasser

Wenn du auf einer Brücke stehst, die über einen Bach oder kleinen Fluss führt, dann wirf einmal Äste, Blätter oder Blüten ins Wasser und beobachte, wie diese von der Strömung weggetragen werden. Das Wasser fließt vielleicht nicht unbedingt langsam, aber dafür gleichmäßig und diese Gleichmäßigkeit wirkt auf dich beruhigend und stärkt deinen Parasympathikus.

Idee Nr. 4: Geräusche in der Nähe wahrnehmen

Wenn du in einem Park oder woanders in der Natur unterwegs bist, dann bleib stehen oder setze dich kurz einmal hin und schließe deine Augen. Und nun nimm wahr, was es in deiner Nähe zu hören gibt, wie etwa das gleichmäßige Rascheln von Blättern im Wind oder das leise Rauschen eines Baches oder Flusses, und bleibe für ein paar Minuten bei der Wahrnehmung dieser Geräusche. Das wird dich ebenfalls zur Ruhe kommen lassen und entspannen.

Idee Nr. 5: Atmen und Gehen

Im Stress wird unsere Atmung oft flacher und wir atmen tiefer ein als aus. Das wiederum aktiviert den Sympathikus, unser Gaspedal, und führt eher zu noch mehr Aktivität. Möchtest du nun etwas für deine Entspannung tun, kannst du dich im bewussten Atmen üben. Anfangs ist es sicher leichter, das Ein- und Ausatmen gleich lang zu gestalten. Das kannst du in der Natur üben, indem du beim Gehen auf einem Weg oder Wiese oder aber auch beim Hinuntergehen einer Treppe bewusst über 3 bis 5 Schritte oder Stufen gleichmäßig ein und wieder ausatmest. Das heißt, du atmest zum Beispiel über 5 Schritte ein und danach über 5 Schritte wieder aus. Damit das gut klappt, ist es hilfreich, nicht nur mit dem Brustkorb zu atmen, sondern auch das Zwerchfell und den Bauch mit einzubeziehen.

Mit etwas Übung kannst du dann das bewusste Atmen im Gehen noch etwas verändern und doppelt so lange ausatmen als einatmen, zum Beispiel über 3 Schritte ein und 6 Schritte ausatmen oder über 4 Schritte ein und 8 Schritte ausatmen. Das längere Ausatmen gelingt oft besser, wenn du dabei einen F- Laut machst. Durch das längere Ausatmen aktivierst du direkt deinen Parasympathikus und kannst recht schnell zur Ruhe kommen. Wenn du diese Übung draußen in der Natur, im Park oder Wald machst, atmest du außerdem noch viel frische Luft und Sauerstoff ein.

Idee Nr. 6: Langes Ausatmen

Wenn dir solche Atemübungen vielleicht etwas schwerfallen, dann kannst du dich dennoch im langen Ausatmen üben, indem du Seifenblasen machst oder Luftballons aufbläst. Bei Beidem atmest du lange aus und hast auch noch Spaß dabei, was deine Ressourcen auch gut wieder auffüllt. Wirf den oder die Luftballons dann noch mit einem oder auch mehreren Spielpartnern hin und her, dann hast du auch gleich noch etwas Bewegung dazu. Und durch diese Bewegung werden die Stresshormone nebenbei auch noch schneller mit abgebaut.

Idee Nr. 7: Praktiziere Entspannungstechniken

Und natürlich kannst du alle Entspannungstechniken, die du vielleicht schon einmal in einem Kurs gelernt hast, auch draußen in der Natur machen. Progressive Muskelentspannung nach Jacobson, Qigong, Yoga, Autogenes Training lassen sich sehr gut auf einer Wiese im Park oder etwas abgelegener im Wald praktizieren.

Idee Nr. 8: Verbringe Zeit mit netten Menschen

Immer wieder wird betont, dass der Kontakt zu anderen Menschen wichtig ist. Dabei ist es besonders hilfreich, wenn du dich mit aufbauenden Menschen umgibst, die dich unterstützen, dir viel Energie geben und der Kontakt mit ihnen einfach guttut. Denn ein entspanntes Zusammensein mit netten Menschen, inspirierende Gespräche, gemeinsames Essen, Trinken und Lachen sowie das Gefühl von Verbundenheit und Sicherheit aktivieren deinen Parasympathikus und wirken somit entspannend.

Ich lade dich ein, einfach mal etwas von diesen Ideen auszuprobieren, wenn du draußen in der Natur unterwegs bist. Und wenn du magst, schreibe gerne unten einen Kommentar zu deinen Erfahrungen mit meinen vorgestellten Ideen oder aber auch, welche Möglichkeiten und Übungen du noch kennst, um in der Natur zu entspannen.

Ich freue mich auf deine Rückmeldung und wünsche dir viel Freude und Erfolg bei der Umsetzung!

Du möchtest noch mehr Entspannungsmethoden kennenlernen?

Dann nimm doch einfach mal an meinem Online – Entspannungskurs „Stress lass nach – Entspannen will gelernt sein“ teil. In diesem 8-wöchigen Online- Kurs stelle ich verschiedene Entspannungsmethoden vor und du kannst für dich herausfinden, welche davon dir besonders guttun.

Wann der nächste Online- Entspannungskurs stattfindet, kannst du hier nachlesen: https://www.entwicklungswege-coaching.de/termine/achtsamkeit-energiearbeit-entspannung/

 

Wie geht es MIR eigentlich? – Wie Hochsensible Menschen (HSP) ihre Selbstwahrnehmung verbessern können

Durch ihre erhöhte Wahrnehmungsfähigkeit sind hochsensible Menschen (HSP) sehr oft mit ihrer Aufmerksamkeit im Außen und weniger bei sich selbst. Es kann dadurch sein, dass sie sich selbst kaum oder nicht so gut wahrnehmen können, das heißt ihre eigenen Befindlichkeiten, Bedürfnisse, Gefühle oder Körperempfindungen.

Treffen sich zwei hochsensible Menschen. Sagt der eine: „Dir geht es gut, aber wie geht es mir?“

Das berichten mir auch immer wieder meine Klientinnen und Klienten, dass sie sehr gut darin sind, wahrzunehmen, wie es den Menschen in ihrem Umfeld geht, aber sich selbst dabei oft vergessen. Sie reagieren dann auf ihre Bedürfnisse, wie zum Beispiel Ruhe, Essen oder Bewegung an frischer Luft, sehr spät oder, wie ich auch oft höre, „zu spät“. Bei dem ein oder anderen hochsensiblen Menschen kann dieses „zu spät auf die eigenen Bedürfnisse reagieren“ letztendlich in einem „Burn Out“, einem ausgeprägten Erschöpfungszustand enden. Auch das erzählen mir einige meiner hochsensiblen Klientinnen aus ihrer eigenen Erfahrung.

Es ist also durchaus sehr wichtig, dass Menschen mit einer hochsensiblen Sinnesverarbeitung lernen, trotz der vielen Eindrücke aus der Umwelt, ihre Aufmerksamkeit immer wieder auch auf sich selbst zu richten und sich dadurch besser wahrzunehmen.

Welche Vorteile kann dir als hochsensibler Mensch eine bessere Selbstwahrnehmung bringen?

  • Da du durch deine erhöhte Wahrnehmung den ganzen Tag Unmengen an Informationen aufnimmst und diese dann in deinem hochkomplex arbeitenden Gehirn verarbeitest, brauchst du auch sehr viel mehr Pausen und Auszeiten zur Erholung. Je länger du mit den Pausen wartest, umso länger wirst du zur Erholung brauchen. → Durch eine gute Selbstwahrnehmung wirst du schneller bemerken, wann es Zeit für eine Pause bei dir wird, du dich erholen oder einfach mal etwas essen solltest.
  • Als hochsensibler Mensch spürst du recht gut, wie es anderen Menschen geht. Denn durch deine hohe Empathiefähigkeit nimmst du die Gefühle und aktuellen (Lebens-)Themen der Anderen sehr stark wahr. Vielleicht kannst du das sogar körperlich spüren, ob es deinem Gegenüber gerade gut oder nicht so gut geht. Das kann manchmal sehr verwirrend für dich als hochsensiblen Menschen sein, denn die von außen wahrgenommenen Befindlichkeiten und deine Eigenen können sich dadurch vermischen. Plötzlich spürst du vielleicht eine Traurigkeit in dir, obwohl du bis gerade eben noch ganz gut drauf warst. → Indem du deine Selbstwahrnehmung schulst, wird es dir immer besser gelingen, diese „Vermischungen“ als solche zu erkennen und zu unterscheiden, welche Empfindung, welcher Gedanke oder Gefühlszustand zu dir gehört oder eben auch nicht. Du lernst also, dich besser abzugrenzen.
  • Wenn ein Großteil deiner Aufmerksamkeit auf andere Menschen gerichtet ist, kann das auch zur Folge haben, dass du nicht nur deine Bedürfnisse, sondern auch deine eigenen Ziele und Wünsche nicht gut wahrnimmst. Du spürst genau, was dein Gegenüber braucht und möchte. Durch deine Harmoniebedürftigkeit bist du gerne bereit, ihm seine Wünsche und Bedürfnisse zu erfüllen und stellst deine eigenen hinten an, wenn du sie überhaupt wahrnimmst.

→ Wenn du dich darin übst, deine Aufmerksamkeit vermehrt auf dich selbst zu richten, wirst du dich, deine eigenen Wünsche und Ziele besser kennenlernen. Dadurch kannst du immer öfter aus dir selbst heraus agieren, statt ständig nur auf dein Umfeld zu re-agieren. Und so kannst du dein Leben nach deinen eigenen (hochsensiblen) Bedürfnissen, Wünschen und (Lebens-)Zielen aktiv selbst gestalten.

Wie kannst du nun deine Selbstwahrnehmung verbessern?

Um deine Selbstwahrnehmung zu verbessern, gibt es zahlreiche Möglichkeiten. Ich möchte dir in diesem Artikel nun drei dieser Möglichkeiten vorstellen, die meines Erachtens besonders für hochsensible Menschen sehr hilfreich sind:

1) Eigenfrequenz spüren

Wir Menschen bestehen neben unseren körperlichen Anteilen auch aus Energie. Und Energie ist Schwingung, welche in Frequenz gemessen wird. Jeder Mensch hat somit eine ganz eigene Schwingungsfrequenz, die sich über den Klang der Stimme äußert. Du kannst dich ganz einfach mit deiner eigenen Frequenz verbinden, indem du deine Stimme einsetzt und bewusst wahrnimmst.

Und das geht so:

  • Lege eine flache Hand auf dein Brustbein, auf Höhe deiner Thymusdrüse, dort wo du hinzeigst, wenn du in der Zeichensprache ICH sagst.
  • Schließe, wenn möglich, deine Augen und spüre die Wärme, die von deiner Hand ausgeht.
  • Dann atme ruhig ein paarmal tief durch und spüre die Bewegung des Brustkorbs unter deiner Hand.
  • Jetzt fange an, leise „M-h-m“ zu summen und wechsle dann auch in verschiedene Tonhöhen.
  • Spüre die feine Vibration unter deiner Hand. Das bist du und deine ureigene Schwingungsfrequenz!
  • Summe noch eine Weile weiter und lasse dabei deine Eigenfrequenz den ganzen Brustraum ausfüllen.
  • Zum Abschluss kannst du dann noch einen Augenblick in Stille innehalten und nachspüren.

Immer, wenn du das Gefühl hast, nicht bei dir bleiben zu können, kannst du dich durch diese kleine Übung recht schnell wieder mit dir und deiner Eigenfrequenz verbinden.

Mit ein wenig Übung kannst du diese Möglichkeit der Selbstwahrnehmung auch in deinem Alltag einsetzen, zum Beispiel wenn du telefonierst und mit einer Hand auf dem Brustbein immer wieder ein herzhaftes „M-h-m“ von dir gibst. Dadurch fühlt sich dein Gegenüber durch deine Zustimmung verstanden und gleichzeitig bleibst du bei dir und deiner spürbaren Eigenfrequenz. Probiere es am besten selbst mal aus!

2) Achtsamkeitspraxis

Achtsamkeit bedeutet, wahrzunehmen, was im gegenwärtigen Moment in mir geschieht, ohne dies zu bewerten. Ich wende mich somit offen, neugierig und freundlich meinen Gedanken, Gefühlen und Körperempfindungen zu.

Achtsam zu sein bedarf dabei einer bewussten Entscheidung, nämlich sich selbst zuzuwenden und alles so wahr- und anzunehmen, wie es im Moment eben ist. Das ist mitunter nicht immer leicht und darf regelmäßig geübt werden. Dennoch zeigten verschiedene Studien wiederholt, dass sich bereits nach einem achtwöchigen Achtsamkeitskurs spezifische Hirnstrukturen messbar verändern. Die deutsche Psychologin und Neurowissenschaftlerin Britta Hölzel hat zusammen mit anderen Forscherinnen und Forschern in einer 2011 veröffentlichten Studie zu den Wirkmechanismen von Achtsamkeit herausgefunden, dass sich, neben einer positiveren Grundeinstellung und besseren Aufmerksamkeitssteuerung, vor allem auch die Selbst- und Körperwahrnehmung verbessert.

Ich möchte dir hier die Achtsamkeitsübung „Achtsames Innehalten“ vorstellen, die du wirklich überall, wo du gerade bist, in kurzer Zeit durchführen kannst:

  • Spüre deine Körperhaltung, die du im Moment eingenommen hast. Werde dir bewusst, wie du sitzt, liegst oder stehst. Verändere deine Position nicht, sondern nimm einfach nur wahr.
  • Richte deine Aufmerksamkeit auf deine Gedanken. Vielleicht hast du gerade angenehme Gedanken, vielleicht auch unangenehme. Nimm wahr, was ist, ohne zu bewerten!
  • Richte deine Aufmerksamkeit auf deine Gefühle. Nimm wahr, in welcher Stimmung du gerade bist. Vielleicht erlebst du Freude oder Langeweile, Ablehnung oder Neugierde. Heiße alles willkommen, wie es im Moment da ist.
  • Richte deine Aufmerksamkeit auf deine Körperempfindungen. Vielleicht spürst du gerade Anspannung, Druck, Schmerzen, vielleicht aber auch Entspannung oder Leichtigkeit. Nimm alles so wahr, wie es im Moment ist und lasse dich so sein, wie du gerade bist.
  • Beobachte nun deinen Atem an der Bauchdecke oder im Brustkorb. Nimm die Einatmung wahr, die Ausatmung und die Pausen dazwischen. Spüre, wie es ist, von Augenblick zu Augenblick zu atmen.
  • Erweitere nun deine Aufmerksamkeit, sodass du sowohl die Atembewegungen als auch deinen Körper als Ganzes wahrnimmst. Es gibt nichts zu tun, zu machen oder zu erreichen. Sei einfach da, hier und jetzt.

So kannst du sehr gut mit dir in Kontakt kommen und ganz bewusst dich selbst, deine Gedanken, Gefühle und Körperempfindungen wahrnehmen.

3) Den Körper besser spüren durch PMR (Progressive Muskelentspannung)

Anfang des 20. Jahrhunderts entwickelte der amerikanische Arzt und Physiologe Edmund Jacobson die von jedermann einfach zu erlernende Methode der Progressiven Muskelentspannung. Die Idee Jacobsons dabei war, dass wir alle über einen körpereigenen Tranquilizer verfügen, der uns entspannt, beruhigt und körperlichen und psychischen Stress auflöst. Durch die im ersten Schritt durchgeführte bewusste Anspannung einzelner Muskelgruppen und das im zweiten Schritt wieder bewusste Loslassen dieser Muskelgruppen, lernst du, die Grenzen und Möglichkeiten deines Körpers wahrzunehmen und zu akzeptieren, ganz gleich, in welchem körperlichen Zustand du dich gerade befindest. Die Langform dieser Entspannungstechnik besteht aus insgesamt 17 verschiedenen Muskelgruppen und kann auch im Stehen und Sitzen, aber am besten im Liegen durchgeführt werden.

Im Sinne von Edmund Jacobson ist die Progressive Muskelentspannung mit Achtsamkeit verbunden, denn durch das Erspüren der einzelnen Muskelgruppen während des An- und Entspannens ist es notwendig, mit der Aufmerksamkeit bewusst dabei zu bleiben und wahrzunehmen, was gerade in einem geschieht, ohne dies zu bewerten. Manchen Menschen, egal ob hochsensibel oder nicht, fällt es sogar leichter, sich durch die Progressive Muskelentspannung auf ihren Körper zu fokussieren und dadurch Achtsamkeit zu praktizieren, als den eigenen Atem als Fokus im Hier und Jetzt zu verwenden.

Hochsensible Menschen profitieren meines Erachtens in mehrfacher Hinsicht von dieser Entspannungsmethode:

  • Da hochsensible Menschen durch ihre Reizoffenheit ein schmaleres Stresstoleranzfenster haben, sind sie schneller und öfter in einem Stresszustand und somit körperlich- psychisch angespannt. Das regelmäßige Praktizieren von PMR hilft dir als HSP bei der körperlich- psychischen Entspannung.
  • Durch das bewusste Wahrnehmen der angespannten und wieder entspannten Muskelgruppen gelingt es vielen HSP während des Übens sich gut auf ihren Körper zu fokussieren, bei sich zu bleiben und sich selbst eben gut wahrzunehmen. Je länger du das übst, umso besser wird deine Körper- und Selbstwahrnehmung werden.
  • Prinzipiell haben hochsensible Menschen ja ein recht gutes Körpergefühl, da sie neben den vielen Informationen aus dem Umfeld auch sämtliche Signale ihres Körpers sensitiver wahrnehmen können. Allerdings lassen sich viele HSP von den oft „lauteren“ Reizen aus ihrem Umfeld sehr stark ablenken und nehmen die oft „eher leisen“ Informationen aus ihrem Inneren nicht mehr so gut wahr. Durch das gezielte Hineinspüren in deinen Körper während der Progressiven Muskelentspannung wirst du die „leisen“ Signale in deinem Inneren mit der Zeit deutlicher wahrnehmen und dein feines Gespür für dich selbst wiederentdecken können. Das fördert dann dein Selbstvertrauen und auch deine Selbstakzeptanz, denn mit der Zeit wirst du lernen, die verschiedenen Zustände, in denen sich dein Körper befindet, besser anzunehmen, so wie sie gerade sind.

Fazit:

Hochsensible Menschen sind oft mit ihrer Aufmerksamkeit mehr im Außen als in ihrem Inneren und haben mitunter ein besseres Gespür für die Befindlichkeiten anderen Menschen als für sich selbst. Um Stress zu reduzieren, Erschöpfungszustände rechtzeitig zu vermeiden, sich besser abzugrenzen und seine eigenen Bedürfnisse und Wünsche besser zu erkennen, ist es für HSP sehr hilfreich, die Selbstwahrnehmung zu schulen.

Du kannst deine Selbstwahrnehmung verbessern, indem du dich immer wieder mit deiner Eigenfrequenz verbindest, Achtsamkeit praktizierst durch zum Beispiel „Achtsames Innehalten“ oder dich durch die Progressive Muskelentspannung mit deinem Körper und seinen Möglichkeiten und Grenzen bekannt machst.

Schreibe gerne unten einen Kommentar zu deinen Erfahrungen mit meinen vorgestellten Ideen oder aber auch, welche Möglichkeiten und Übungen du noch kennst! Ich freue mich auf deine Rückmeldung…

Du bist hochsensibel und möchtest deinen Alltag entspannter gestalten und mehr Lebensfreude und Wohlbefinden für dich erreichen?

Dann empfehle ich dir meinen Online- Kurs für HSP „Mehr Energie und Balance im hochsensiblen Alltag„.

Ich unterstütze dich gerne dabei, dein Leben als HSP anders zu gestalten!

Raus aus dem Gedankenkarussell – Was kann (nicht nur) in Krisenzeiten helfen, deine Sorgen, Ängste und andere unangenehme Gedanken zu reduzieren?

Für die Definition einer Krise gibt es verschiedene Ansätze. Dennoch gibt es gemeinsame Sichtweisen darüber, was eine Krisensituation kennzeichnet:

Demnach wird eine Krise als zeitlich begrenzter Zustand angesehen, der aus einer akuten Überforderung der momentanen Bewältigungsmöglichkeiten aufgrund von belastenden inneren oder äußeren Auslösern hervorgeht. Solch eine akute Überforderung kann zum einen entstehen durch eine kurzfristig einwirkende, starke Belastungssituation oder auch aus einer länger andauernden, kumulativen Belastung resultieren. Oder anders ausgedrückt: Es gibt eine Belastung, die aus mir selbst heraus und/ oder durch äußere Ereignisse entstanden ist und die ich gerade nicht wirklich bewältigen kann.

Viele Gedanken im Kopf

Eine Krise ist somit eine akute Belastungsreaktion und ein emotionaler Ausnahmezustand. Plötzlich ist nichts mehr so, wie es bis vor Kurzem noch war, und im Kopf kreisen viele Gedanken: Was ist, wenn ich keine Lösung finde? Gibt es eine helfende Therapie für meine Krankheit? Werde ich jemals wieder lachen können und glücklich sein? Warum ist ausgerechnet mir das passiert? Ich bin unfähig und kriege einfach nichts richtig hin…

Du kennst sicher solche Gedankenschleifen, die nie zu enden scheinen und auch nicht wirklich zu konstruktiven Lösungsmöglichkeiten führen. Ich kenne solche Momente sehr gut und empfinde dieses sich immer weiterdrehende Gedanken- Karussell als recht unangenehm, kräftezehrend und energieraubend. Denn wenn die Gedanken kreisen, geht die ganze Aufmerksamkeit und somit auch sehr viel Energie in den Kopf, die mir dann an anderer Stelle im Körper und zur Bewältigung meines Alltags fehlt.

Wäre es nicht toll, wenn du dann ein paar Möglichkeiten wüsstest, mit denen du in solchen Situationen, diese unangenehmen Gedankenschleifen unterbrechen könntest und eine (kurze) Pause davon bekommen würdest?

Ich persönlich habe danach früher oft gesucht und Verschiedenes ausprobiert, was mir helfen könnte, meine unangenehmen Gedanken zu reduzieren, kurze (Gedanken-)Pausen zu verschaffen und mich dadurch besser durch Krisenzeiten zu bringen. Hier habe ich dir mal ein paar dieser Möglichkeiten zusammengetragen, die ich in der Vergangenheit kennenlernen durfte und die für mich sehr gut funktioniert haben. Vielleicht ist für dich auch etwas Hilfreiches dabei?

Raus aus dem Gedankenkarussell – eine Ideensammlung

Idee Nr. 1: „Gedanken- Stopp“

Eine Möglichkeit, die sich im Kreis drehenden Gedanken zu stoppen, ist wirklich ganz bewusst „Stopp“ zu sich selbst zu sagen. Du sprichst das „Stopp“ am besten laut aus, damit du es selbst auch hörst und kannst dabei mit der Hand eine Bewegung ausführen, die dem Ganzen Nachdruck verleiht. Zum Beispiel klatschst du in die Hände oder schlägst mit der flachen Hand auf einen Tisch.

Zusätzlich kannst du dir das Wort „Stopp“ in einer kräftigen Signalfarbe, wie zum Beispiel Rot, bildlich vorstellen oder sogar tatsächlich auf ein Blatt Papier aufschreiben. Je mehr Sinne (wie hören, sehen, fühlen) an dieser Übung beteiligt sind, umso intensiver wirkt sie. Wenn es dir guttut, kannst du im Anschluss auch eine Affirmation aussprechen. Was Affirmationen sind, beschreib ich dir als Idee Nr.7.

Diese Mentaltechnik darfst du durchaus eine Weile üben, damit sie im „Notfall“ schnell hilft.

Idee Nr. 2: Lenke deine Aufmerksamkeit auf das Hier und Jetzt

Wenn das Gedankenkarussell anfängt, sich zu drehen, sind wir meistens nicht mehr in der Gegenwart, sondern hängen entweder an verschiedenen Ereignissen in der Vergangenheit fest oder versuchen schon vorauszusehen, was in der Zukunft alles noch passieren kann. Diesen Prozess kannst du unterbrechen, indem du deine Aufmerksamkeit ganz bewusst auf die Gegenwart, also auf das Hier und Jetzt, lenkst.

Dazu möchte ich dir zwei Wahrnehmungsübungen vorstellen:

  • Mit einer Atemübung lenkst du deine Aufmerksamkeit auf deine Atmung und bist somit schlagartig in der Gegenwart, da du nur im Hier und Jetzt deine Atmung im Körper wahrnehmen kannst. Zur Unterstützung kannst du auch deine Hände auf den Brustkorb legen und den Prozess des Atmens wahrnehmen, indem du die Bewegung deines Brustkorbes beim Ein- und Ausatmen spürst und beobachtest. Atme dabei anfangs etwas tiefer ein und aus, um so deinen Atem und die Bewegung des Brustkorbes besser wahrnehmen zu können. Nach einer Weile lässt du den Atem dann einfach frei fließen und folgst mit deiner Aufmerksamkeit der Wahrnehmung von Ein- und Ausatmen solange du magst.
  • Die zweite Wahrnehmungsübung besteht aus einer bewussten Orientierung: Dazu hältst du kurz inne und beantwortest dir die Fragen „Wo bin ich gerade und was nehme ich hier wahr?“. Schau dir deine momentane Umgebung, in der du dich gerade befindest, genau an und beschreibe dir selbst: „Ich befinde mich gerade… (ich sitze, ich stehe, ich liege…) und ich sehe…ich höre…ich rieche…ich schmecke…ich fühle…“. Dadurch kommst du recht schnell in die Gegenwart zurück. Diese Übung wird unter anderem als schnelle Intervention bei Menschen mit Angst- und Panikattacken angewendet und hilft sehr gut, um dich zu beruhigen, wenn dich deine Gefühle überrollen.

Idee Nr. 3: Komme bewusst aus dem Kopf in den Körper

Wie heißt es so schön: Die Energie folgt der Aufmerksamkeit! Wenn die Gedanken in deinem Kopf kreisen, bist du mit einem Großteil deiner Aufmerksamkeit im Kopf. Das hat zur Folge, dass auch ein großer Teil deiner dir zur Verfügung stehender Energie in den Kopf wandert und dort das Gedankenkarussell weiter antreibt.

Eine weitere Möglichkeit, dein Karussell im Kopf zu entschleunigen, wäre es nun, ihm einfach die Energie zu entziehen. Dazu gehst du bewusst mit deiner Aufmerksamkeit in den Körper. Und da die Energie wieder der Aufmerksamkeit folgt, kommt auch die Energie dann vermehrt aus dem Kopf in den Körper. Dadurch wird das Gedankenkarussell langsamer oder hört sogar fast auf, sich zu drehen und du bekommst eine Pause.

Was kannst du nun tun, um deine Aufmerksamkeit bewusst in den Körper zu lenken? Hier habe ich drei Möglichkeiten für dich:

  • Bewege deinen Körper, zum Beispiel gehe spazieren, joggen, walken, wandern oder praktiziere einen anderen Sport. Durch die Verwendung deiner Muskeln wirst du diese schon während der Bewegung deutlicher spüren. Das lenkt fast automatisch deine Aufmerksamkeit in den Körper und auch die Energie geht nun mehr in den Körper. Vielleicht hast du selbst schon die Erfahrung gemacht, dass du nach einem ausgiebigen Spaziergang an frischer Luft plötzlich den Kopf wieder frei hattest.
  • Wenn du nicht so viel Zeit hast, Sport zu treiben oder dich auf andere Art längere Zeit zu bewegen, dann kannst du mit deinen flachen Händen oder lockeren Fäusten deinen Körper abklopfen und dadurch auch deine Aufmerksamkeit in den Körper bringen. Beginne dabei unten an den Füßen und klopfe dann die Beine ab, dann weiter nach oben zu Bauch, Gesäß, Rücken, Brustkorb, Arme bis hoch zum Nacken und zum Schluss klopfst du mit den Fingerspitzen den Kopf ab. Spüre dann noch kurz nach, wie es dir nun geht, wie sich dein Körper anfühlt und was sich vielleicht verändert hat.
  • Lenke deine Aufmerksamkeit zum Gegenpol deines Kopfes, das heißt zu deinen Füßen. Dazu nimmst du dir zwei Igelbälle und legst sie dir vor deine Füße auf den Boden. Jetzt fange mit einem Fuß an über den Igelball zu rollen. Du kannst dabei die Intensität selbst regulieren und stärker oder eben nicht so stark auf den Ball treten. Bleibe mit deiner Aufmerksamkeit an deiner Fußsohle und nimm wahr, was dort passiert, wenn du über den Igelball rollst und wie sich das anfühlt. Nach einer Weile wechselst du dann die Seite und rollst mit dem anderen Fuß über den Ball. Zum Schluss stellst du dich mit beiden Füßen nochmal auf den Boden und spürst nach, wie sich deine Füße nun anfühlen, wie der Kontakt zum Boden jetzt ist und ob sich etwas verändert hat.

Idee Nr. 4: Lass deine Gedanken raus

Wenn dir viele Gedanken durch den Kopf rasen, dann kann es meiner Erfahrung nach auch sehr entlastend sein, diese Gedanken einfach mal rauszulassen. Dazu kannst du entweder mit einer vertrauten Person aus deinem Umfeld sprechen und dir mal alles von der Seele reden. Oder du kannst dir, falls du keine dir nahestehende Person hast, professionelle Unterstützung von einem Coach, Psychologen oder Therapeutin holen und in ein paar Sitzungen deinen Gedanken Raum geben. Beide Möglichkeiten – also vertraute Person aus deinem Umfeld oder professionelle Unterstützung – werden dir helfen, deine Gedanken zu sortieren und mit etwas mehr Abstand betrachten zu können. Dafür ist es wichtig, dass du jemanden hast, dem gegenüber du wirklich alles so aussprechen kannst, wie es dir durch den Kopf geht.

Falls du Bedenken hast oder dich nicht traust, alle deine Gedanken einem Gegenüber mitzuteilen, kannst du sie auch in ein Tagebuch schreiben und dich dadurch etwas entlasten. Probiere es einfach mal aus und du wirst merken, dass auch das funktioniert, um dein Gedankenkarussell zu entschleunigen.

Idee Nr. 5: Übe dich im Beobachten deiner Gedanken

Damit du eine kurze Pause von deinen Gedanken bekommst, kann es dir helfen, dich darin zu üben, deine Gedanken mal eine Weile einfach zu beobachten, ohne dich weiter darin zu verlieren oder wieder in eine „Geschichte“ einzusteigen. Dafür möchte ich dir folgende zwei Übungen mitgeben:

  • Mit der „Wasserfall- Metapher“ kannst du bewusst aus dem Strom deiner Gedanken aussteigen. Du stellst dir dazu vor, wie sich deine vielen Gedanken in einem „Wasserfall“, unter dem du stehst, über dich ergießen. Nun stellst du dir vor, wie du aus diesem Wasserfall heraustrittst (vielleicht machst du tatsächlich mal einen Schritt zur Seite) und dann dahinter oder auch danebenstehst. Jetzt kannst du dir deine Gedanken von außen ansehen. Wie geht es dir, wenn du außerhalb des Wasserfalls stehst und ihn dir eine Weile anschaust? Vielleicht wirst du bemerken, dass es deine Entscheidung ist, ob du unter dem Wasserfall stehst oder daneben.
  • Frage dich „Woher kommt der nächste Gedanke?“. Vor allem, wenn ich zur Ruhe kommen möchte oder meditiere und sich meine Gedanken einfach immer weiterdrehen, dann mache ich diese Übung und stelle mir die Frage „Woher kommt der nächste Gedanke?“. Probiere es einmal aus, stelle dir diese Frage und dann warte und beobachte, woher dein nächster Gedanke denn wohl kommt. Bei mir klappt diese Übung sehr gut, da ich sofort in der Beobachterrolle bin und mein Gedankenkarussell sehr schnell unterbrochen wird.

Idee Nr. 6: Akzeptiere auch diese unangenehmen Gedanken

In der Achtsamkeitspraxis wird nicht zwischen guten und schlechten Gedanken unterschieden, sondern Gedanken werden als neutral und „tägliche Arbeit“ des Geistes angesehen. Und so kann es dir auch helfen, alle deine Gedanken, egal ob gut/ angenehm oder schlecht/ unangenehm, erst einmal so anzunehmen und zu akzeptieren, wie sie sind.

Dazu möchte ich dir die Achtsamkeitsübung „Ja- sagen“ vorstellen (frei nach Jack Kornfield, buddistischer Lehrer und Autor aus den USA), mit der du erkunden kannst, was in dir passiert, wenn du bewusst „nein“ oder „ja“ zu deinen Gedanken, aber auch Gefühlen oder Körperempfindungen sagst:

  • Du nimmst eine bequeme und aufrechte Haltung ein und richtest deine Aufmerksamkeit auf den Körper und achte auf den Atem, wo immer du ihn im Moment am Lebendigsten erfährst.
  • Folge einfach deinem Atem, Augenblick für Augenblick und achte darauf, was du in dir wahrnehmen kannst – Körperempfindungen…Gefühle oder Stimmungen…Gedanken.
  • Um direkt zu erfahren, was geschieht, wenn wir unserer Erfahrung Widerstand leisten, anstatt sie zu akzeptieren, sage nun „NEIN“ zu allem, was in deiner Erfahrung auftaucht…wenn es eine unangenehme oder angenehme Empfindung im Körper ist, richte mental einen Strom des „NEIN“ auf diese Empfindung und achte darauf, was mit dieser Empfindung geschieht, wenn du „NEIN“ sagst…wenn es ein Gefühl der Traurigkeit, der Angst oder der Freude ist, sagst du „NEIN“ zu diesem Gefühl…dem Wort „NEIN“ gibst du dabei die Energie der Verneinung, der Ablehnung, des Wegstoßens deiner Erfahrung…bemerke, wie sich dieser Widerstand anfühlt…Wie fühlt er sich im Körper an? Was geschieht mit dem Atem…dem Herzschlag…dem Muskeltonus, wenn du „NEIN“ zu deiner Erfahrung sagst? Wie erfährst du das Leben, wenn du in jedem Moment mit den Gedanken und Gefühlen des „NEIN“ lebst – und dem, was ist, Widerstand leistest?
  • Jetzt öffne kurz deine Augen, wenn sie geschlossen waren, und atme ein paar Mal tief durch. Entspanne den Körper, indem du die Gesichtsmuskeln entspannst, vielleicht lässt du den Unterkiefer etwas fallen und lässt auch deine Schultern etwas nach unten fallen. Wenn du bereit bist, folge wieder deinem Atem.
  • Achte dabei auf alles, was sich zeigt, möglicherweise Körperempfindungen, Gefühle, Stimmungen oder Gedanken…erlaube einfach allem, was auftaucht, in deinem Gewahrsein zu sein. Wenn eine Körperempfindung auftaucht, egal, ob sie angenehm oder unangenehm ist, dann richte den Strom des Wortes „JA“ auf diese Erfahrung. Gib dabei dem Wort „JA“ die Offenheit gegenüber allem, was auftaucht. Lasse die Empfindungen, Gefühle und Gedanken in einem größeren Feld des „JA“ schweben…Sage „JA“ zum Angenehmen, „JA“ zum Unangenehmen, „JA“ zum Schmerz und sage „JA“ zum Wunsch, dass der Schmerz vergehen möge. Sage „JA“ zum Widerstand, wenn er auftauchen sollte…achte nun auf deine Erfahrung, wenn du „JA“ sagst…Wie fühlt sich dieses „JA“ im Körper an? Spürst du mehr Raum, mehr Offenheit in deinem Geist? Was geschieht mit dem Angenehmen und Unangenehmen, wenn du „JA“ sagst? Was geschieht mit deinem Herzen, wenn du „JA“ sagst? Wie fühlt es sich an, wenn du dich dem Leben in jedem Moment öffnest und „JA“ sagst?
  • Sitze jetzt noch ein paar Minuten und sage sanft „JA“ zu deiner Erfahrung, während sie sich entfaltet…und wenn du bereit bist, öffne die Augen und beende die Übung.

Idee Nr. 7: Setze bewusst positive (angenehme) Gedanken ein:

Bei der Vorstellung von Idee Nr. 1 habe ich bereits Affirmationen erwähnt und möchte dir als Idee Nr. 7 nun gerne mehr darüber erzählen.

Wenn du in einer für dich schwierigen (Krisen-)Situation bist, dann kreisen in deinem Kopf sicher überwiegend negative/ unangenehme Gedanken. Aus der Neurowissenschaft, die sich mit dem Gehirn beschäftigt, ist bekannt, dass sich Gedanken, die wir öfter und über einen längeren Zeitraum in unserem Geist haben, feste Denkmuster im Gehirn bilden. Da dieser Prozess für negativ und positiv bewertete Gedanken gleichermaßen gilt, können wir unsere Denkmuster demnach selbst beeinflussen. Das heißt, indem wir uns bewusst positive Gedanken oder Sätze über einen längeren Zeitraum sagen, können diese positiven/ angenehmen Gedanken feste Denkmuster für uns werden. Grund dafür ist die sogenannte Neuroplastizität, sprich die Möglichkeit der Umstrukturierung unseres Gehirns, da unsere Nervenzellen sich immer wieder neu miteinander verbinden können, je nachdem welche dieser Verbindungen gestärkt werden.

Wenn du nun mehr positive, angenehme und aufbauende Gedanken haben möchtest, dann kannst du mit Affirmationen arbeiten. Affirmationen sind ein Teil der sogenannten Autosuggestionen, also Aussagen, die ich mir selbst eingebe und die in einer meinem Unterbewusstsein verständlichen Sprache ausdrücken, was ich gerne hätte. Als eine Technik des mentalen Trainings sind Affirmationen positive und bejahende Sätze, die das Unterbewusstsein trainieren und mit der Zeit negative, blockierende Denkmuster ersetzen können durch positive, konstruktive Muster. Du kannst dich also mit Affirmationen gezielt langfristig stärken und aufbauen.

Um das zu erreichen ist natürlich etwas Übung bzw. Training wichtig und du solltest die für dich passenden Affirmationen deinem Gehirn mehrere Wochen lang „eingeben“. Dazu kannst du die Sätze am besten aufschreiben, damit du in der Wiederholung immer den gleichen Wortlaut hast. Dann liest du oder sprichst die Affirmationen mehrmals am Tag laut aus und wiederholst das für mehrere Wochen. Du kannst das gut in deinen Alltag integrieren, wenn du dir kleine Kärtchen mit jeweils einer Affirmation anfertigst und diese überall dort platzierst, wo du oft hinschaust. Dann trainierst du dein Gehirn quasi im „Vorbeigehen“.

Hier habe ich dir nun ein paar Affirmationen zusammengestellt, die ich persönlich sehr wohltuend finde. Es sind „Kraft- Gedanken“ von Louise L. Hay aus ihrem Buch „Das Leben lieben“:

Ich vertraue auf meine innere Weisheit.

Ich vertraue dem Lauf des Lebens.

Inmitten aller Veränderungen kann mir nichts geschehen.

Es sind nur Gedanken und Gedanken lassen sich verändern.

Ich befreie mich von allen Erwartungen.

Ich befreie mich von allen Ängsten und Zweifeln.

Ich mache das Beste aus allem, was ich erlebe.

Ich bin flexibel und anpassungsfähig.

Ich bin bereit loszulassen.

Ich sage „Ja“ zum Leben und das Leben sagt „Ja“ zu mir.

Es ist genug für alle da, auch für mich.

Das Leben ist leicht.

Es ist wichtig, dass du die für DICH passenden und aufbauenden Affirmationen findest. Du kannst dir selbst welche formulieren oder dir in zahlreichen Büchern Anregungen dazu holen. Ein paar Anregungen habe ich dir gerade auch gegeben.

Fazit:

Um in Krisenzeiten deine unangenehmen Gedanken, Sorgen, Ängste zu reduzieren und dein Gedankenkarussell zu beruhigen, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Ob durch ein bewusst ausgesprochenes „Stopp“, das Lenken der Aufmerksamkeit auf das Hier und Jetzt oder den eigenen Körper, das Aussprechen, das bewusste Beobachten und Annehmen dieser unangenehmen Gedanken bis hin zum gezielten Einsetzen positiver, aufbauender Sätze, kannst du nun die für dich passende Möglichkeit am besten selbst ausprobieren.

Schreibe gerne unten einen Kommentar zu deinen Erfahrungen mit meinen vorgestellten Ideen oder aber auch, welche Möglichkeiten und Übungen du noch kennst! Ich freue mich auf deine Rückmeldung…

  • Du befindest dich gerade in einer Krise/ einem Lebensübergang und kommst alleine nicht weiter?
  • Du hättest gerne eine stabile Begleitung durch diese unsichere Lebensphase?

Mit meiner Online- Begleitung „Entwicklungswege – Entdecke die Chance in deiner Krise“ unterstütze ich dich gerne dabei, deine Situation und dein Leben zu sortieren, Klarheit zu bekommen, dich besser kennenzulernen und ein neues (Lebens-)Ziel zu finden. Hier gibt es mehr Informationen dazu: „Entwicklungswege

 

„Die kleine Auszeit“ – Kurze Entspannungsübungen für zwischendurch

Es ist unbestritten: Unser Alltag ist geprägt von Betriebsamkeit und Reaktionen auf unsere Umwelt. Ständig gibt es etwas zu tun, zu erledigen oder verlangt unsere Aufmerksamkeit. Dadurch sind wir viel zu oft in anhaltender körperlich- geistiger Aktivität und Anspannung und kommen viel zu selten wieder in die Ruhe und Entspannung. Das ist mittlerweile doch vielen von uns bewusst. Gerne kommt dann aber das Argument „Für einen Entspannungskurs habe ich keine Zeit oder kein Geld.“

Etwas für seine Entspannung zu tun, muss allerdings gar nicht viel Zeit in Anspruch nehmen oder Geld kosten!

Natürlich ist es hilfreich, vielleicht in einer netten Gruppe über einen gewissen Zeitraum eine Entspannungsmethode kennen und richtig anwenden zu lernen. Dennoch gelingt danach der Transfer dieser Methode in den Alltag nicht immer, da man sich dafür ja Zeit nehmen und weiter üben sollte. Ich kenne das sehr gut und dir kommt das vielleicht auch bekannt vor.

Mein früherer Qigong- Lehrer hat mal zu mir gesagt: „Wenn du auch nur 5 Minuten am Tag übst, ist das besser als überhaupt nicht.“ Ich finde, damit hat er völlig recht und deshalb habe ich mir Gedanken gemacht, welche kurzen Entspannungsübungen ich kenne, mit denen du dir im Alltag immer wieder kleine Auszeiten erschaffen und dich dadurch erholen, aber auch besser fokussieren kannst.

Und hier habe ich dir 8 Übungen zusammengetragen, die dir zwischendurch Entspannung, Ruhe und/ oder bessere Fokussierung bringen können:

1. „Stress lass nach“ mit der 5- Finger- Atmung

Ziel dieser Übung: Mit der 5- Finger- Atmung kannst du in nur 2 Minuten Stress abbauen. Die Atmung wird gleichmäßiger und der Körper somit besser mit Sauerstoff versorgt. Durch eine ruhigere Atmung wird der Vagusnerv – unser „Entspannungsnerv“ und wichtiger Teil des Parasympathikus – aktiviert und unterstützt den Körper bei der Entspannung.

Und so geht´s:

  • Setze dich gerade hin und halte eine Hand mit der Handfläche zu dir zeigend vor dich.
  • Jetzt fahre mit dem Zeigefinger der anderen Hand die einzelnen Finger ab und konzentriere dich dabei auf deinen Atem. Gestartet wird am kleinen Finger. Auf dem Weg nach oben zu den Fingerspitzen atmest du tief ein, auf dem Weg nach unten atmest du wieder aus.
  • So fährst du Finger für Finger die ganze Hand ab und wenn du mit einer Hand fertig bist, machst du die gleiche Übung mit der anderen Hand.

→ Wiederhole diese Übung einfach immer dann, wenn du merkst, dass du mal eine kleine „Atempause“ brauchst!

2. Schnellentspannung

Ziel dieser Übung: Mit dieser Übung hast du die Möglichkeit, dich in kleinen Pausen schnell zu Entspannen.

Und so geht´s:

  • Setze dich bequem hin und mache die Augen zu. Verschränke die Hände hinter dem   Kopf, drücke die Ellbogen nach hinten, presse den Kopf gegen die Hände. Presse die Zähne und Lippen fest aufeinander.
  • Strecke nun die Beine vor, drücke die Fußspitzen nach unten. Alle Muskeln sind angespannt. Atme ruhig durch die Nase ein, halte die Luft an und spanne die Bauchmuskeln an. Zähle dabei im Geiste langsam: 21, 22, 23, 24, 25.
  • Atme jetzt langsam durch den Mund wieder aus und lasse dabei alle Glieder entspannt fallen, spüre dem lockeren Gefühl im ganzen Körper nach.
  • Bleibe einige Minuten so entspannt sitzen und atme ruhig durch. Stelle dir dabei vor: Du bist zusammengesunken wie ein Autoschlauch, bei dem die Luft plötzlich entweicht. Dann sage dir leise (im Geiste) oder laut: Das war gut, ich fühle mich entspannt, locker und frei. Ich bin voll da und ganz ruhig!

 3. Balance- Akt

Ziel dieser Übung: Diese Übung fördert die Konzentration und kanalisiert die Aufmerksamkeit.

Und so geht´s:

  • Setze dich entspannt und locker hin, atme dabei ruhig und tief ein.
  • Nimm einen Bleistift zur Hand und balanciere ihn auf dem Zeigefinger deiner Schreibhand aus. Dieser Vorgang gehört bereits zur Übung, es ist also nicht schlimm, wenn das Austarieren des Stiftes ein paarmal misslingt. Versuche jeden neuen Versuch behutsamer und langsamer anzugehen.
  • Wenn du dich sicher fühlst, dann strecke den Arm langsam und behutsam nach vorne, bis er ganz gestreckt ist. Ist der Arm ausgestreckt, konzentriere dich ca. 30 Sekunden auf die Kontaktstelle zwischen Finger und Stift (z.B. zählen bis 30). Schweift deine Konzentration ab, beginne mit dem Zählen wieder bei 1.
  • Lockere nach der Übung deinen Oberkörper, indem du ihn bei hängenden Armen hin und her bewegst.

4. Gehirn energetisieren

Ziel dieser Übung: Beide Gehirnhälften werden intensiver und harmonischer miteinander verbunden und die Kreativität wird gefördert.

Und so geht´s:

  • Reibe deine Hände aneinander, so dass sie warm werden und lege sie dann rechts und links seitlich an deinen Kopf. Bleibe so mit angelegten Händen ruhig sitzen.
  • Spüre nun mit geschlossenen Augen die Wärme deiner Hände und stell dir vor, wie die Wärmeenergie in deinen Kopf und in dein Gehirn eindringt, sodass die Energie deiner Hände zwischen den beiden Handflächen im Kopf hin und her fließt. Du kannst dir diesen Vorgang auch als Licht oder gelbe Farbstrahlen vorstellen, die zwischen deinen Handflächen hin und her fließen.
  • Wenn du dich wieder wacher und energetisiert fühlst, kannst du diese Übung beenden und erholt ins Hier und Jetzt zurückkehren.

5. Den Atem verlängern

Ziel dieser Übung: Bewegungen, die den Brustkorb öffnen, laden gleichzeitig zu tieferen Atemzügen ein. Eine achtsame Vertiefung und Verlangsamung des Atems kann in angenehme Entspannungszustände führen. Das aufmerksame Beobachten des eigenen Atmens entspannt und hilft gleichzeitig sich zu fokussieren.

Und so geht´s:

  • Stelle dich entspannt hin, die Füße sind hüftbreit nebeneinander. Nimm dir zur Einstimmung etwas Zeit, um deinen Atem zu spüren, ohne darauf Einfluss zu nehmen. Du beobachtest den Atem nur, ohne ihn verändern zu wollen.
  • Atme nun durch die Nase ein und führe dabei den rechten Arm wie beim Brustschwimmen vor dem Körper nach oben. Spanne jetzt Wangen und Lippen an, öffne den Mund einen schmalen Spalt breit und atme ohne Druck mit einem langgezogenen f- Laut aus.
  • Lasse dabei den rechten Arm in einem großen Bogen über die rechte Seite nach unten sinken. Der Arm fungiert dabei wie eine Art Zeiger und verrät dir, wie viel Luft noch in der Lunge ist. Versuche, Atem und Bewegung so gut es geht zu synchronisieren. Wenn du vollständig ausgeatmet hast, sollte auch der Arm unten angekommen sein.
  • Atme jetzt ruhig weiter und mache dabei die Armbewegung mit dem rechten Arm. Die ersten zwei bis drei Atemzüge fallen meist etwas tiefer aus. Warte ab bis sich der Atemrhythmus normalisiert hat bis du die Seite wechselst.
  • Wiederhole den Ablauf dann für ein paar Atemzüge mit dem linken Arm.
  • Als Letztes wiederholst du den Ablauf mit beiden Armen.

6. Badespaß in Bunt

Ziel dieser Übung:Trainieren der Vorstellungskraft und Anregen der geistigen Kräfte. Die vorgestellte Farbe kann dich entweder aktivieren oder beruhigen.

Und so geht´s:

  • Suche dir ein ungestörtes Plätzchen, setze oder lege dich bequem hin, schließe deine Augen und entspanne dich ein paar Minuten mit bewusster und tiefer Atmung.
  • Jetzt stelle dir vor, du schaust auf das endlose Meer, hörst das Rauschen des Wassers und spürst die Wärme des Sandes unter deinen Füssen. Bevor du nun im Geiste baden gehst, färbe das Meer mit kräftigen Farben – blau, lila, gelb, rot, orange oder grün – und achte darauf, dass der größte Teil deines Imaginationsfeldes diese Farbe annimmt. Begib dich dann in dein imaginäres Farb-Bad. Konzentriere dich auf die wohligen Gefühle, die die jeweilige Farbe bei dir auslöst und genieße diesen Badespaß in bunt jetzt für eine Weile.
  • Wenn du dann wieder in die Realität zurückkehren möchtest, nimm dir erst kurz Zeit aus dem Wasser zu gehen, die Farbe vom Körper zu spülen (z.B. unter der Stranddusche) und dich abzutrocknen.
  • Verlasse nun den Strand wieder und komme bewusst ins Hier und Jetzt zurück.

7. Energie einatmen und verteilen

Ziel dieser Übung: Mit Hilfe von Atem, Bewegung und Visualisierung in einen entspannten Eigenrhythmus kommen und dabei frische Energie durch das Einatmen aufnehmen. Die Übung beabsichtigt auch eine sanfte äußere und innere Aufrichtung.

Und so geht´s:

  • Stelle dich aufrecht und locker hin, die Knie sind leicht gebeugt. Verschränke nun vor deinem Bauch deine Finger locker ineinander. Die Handflächen zeigen nach oben. Stelle dir dabei vor: Du stehst auf einer grünen Wiese!
  • Atme tief ein und hole dir die Energie der blühenden Wiese in dich hinein. Hebe dabei die Hände direkt vor deinem Körper auf Brusthöhe an. Stelle dir vor: Die Energie der Natur und das goldene Licht der Sonne strömen in dich ein!
  • Atme jetzt wieder aus und drehe dabei die Hände, sodass die Handflächen nach unten zeigen, die Hände werden mit dem Ausatmen nun langsam gesenkt. Stelle dir vor: Verbrauchte Energie strömt aus dem Körper!
  • Atme nun erneut ein ohne die Hände voneinander zu lösen. Nimm die ausgestreckten Arme hoch über den Kopf, die Handflächen sind nach oben gerichtet. Der ganze Körper richtet sich nach oben auf, streckt sich und atmet dabei frische Energie ein. Stelle dir dabei vor: Du wächst wie ein Baum und füllst den Körper mit neuer Energie!
  • Jetzt atme aus und löse dabei die verschränkten Finger mit einem leichten Ruck. Senke die Arme dann über die Seiten ab und atme die verbrauchte Energie aus. Stelle dir vor: Du löst dich von etwas, was dir Energie raubt, nicht gut ist; lässt etwas oder jemanden los, weil es dir zu viel Kraft kostet!
  • Wiederhole diese Abfolge mehrmals, möglichst im eigenen Atemrhythmus.
  • Stelle dich abschließend hüftbreit und locker hin und spüre nach. Lasse dabei die Arme locker hängen, schließe deine Augen und spüre den Atem und die Energie. Mit jedem Ausatmen wirst du noch lockerer und entspannter.

8. Entspannung für den 5. Hirnnerv (Nervus trigeminus)

Ziel dieser Übung: Der 5. Hirnnerv ist der wichtigste sensorische Nerv des Gesichts und zuständig für fühlen, schmecken und kauen. Diese Übung wirkt beruhigend auf den 5. Hirnnerv, aktiviert gleichzeitig das parasympathische System (die „Bremse“ des vegetativen Nervensystems) und steigert unser Wohlbefinden.

Und so geht´s:

  • Setze dich so hin, dass du den Hinterkopf anlehnen kannst. Lege an der Mittellinie der Stirn die Kuppen beider Mittel- oder Zeigefinger unmittelbar unterhalb des Haaransatzes nebeneinander. Streiche mit festem, angenehmem Druck zum Haaransatz nach außen und beende diese Bewegung mit einem kleinen Kreis an der Schläfe. Kehre zur Mittellinie zurück und setze einen Fingerbreit tiefer an und streiche erneut von innen nach außen. Wiederhole dieses Ausstreichen, bis du bei den Augenbrauen angelangt bist.
  • Jetzt nimm dir etwas Zeit für die Augenbrauen und fahre mit kreisenden Bewegungen und sanftem Druck von den inneren zu den äußeren Augenwinkeln.
  • Anschließend geht es unterhalb der Augenhöhle fort und du kreist nun entlang des Nasenrückens Fingerbreit um Fingerbreit nach außen zur Schläfe bis du an der Nasenspitze angekommen bist.
  • Ab der Nasenspitze geht es weiter von der Oberlippe zu den Ohren, dann unterhalb der Unterlippe zum Unterkieferrand unterhalb der Ohren.
  • Zum Abschluss nimm dir noch etwas Zeit für die Ohren, fasse beide Ohrläppchen zwischen Daumen und Zeigefinger und knete sie eine Weile sanft. Wenn du magst, kannst du dieses sanfte Kneten auch auf die gesamten Ohren/ Ohrwindungen ausweiten.
  • Beende dann diese Übung, bleibe noch eine Weile sitzen und spüre der Entspannung nach.

Und nun lade ich dich ein, dir gleich eine Übung auszusuchen, die dir am besten gefallen hat und überlege einmal, wann du sie in deinen Alltag einbauen könntest. In welcher Situation kannst du diese Übung gut gebrauchen? Schreibe dir das vielleicht sogar auf, damit du das sofort parat hast, wenn du im Stress bist und eine kleine Auszeit gebrauchen könntest!

Aber auch wenn du keinen akuten Stress hast oder einen anderen Grund, kannst du diese Übungen regelmäßig machen und deine Erfahrungen damit sammeln. Dann bist du geübt und hast im „Notfall“ immer schnell etwas zur Verfügung, was dir Entspannung, Ruhe oder Fokussierung bringt.

Ich wünsche dir viel Freude und Erfolg bei der Umsetzung!

Du möchtest noch mehr Entspannungsmethoden kennenlernen?

Dann nimm doch einfach mal an meinem Online – Entspannungskurs „Stress lass nach – Entspannen will gelernt sein“ teil. In diesem 8-wöchigen Online- Kurs stelle ich verschiedene Entspannungsmethoden vor und du kannst für dich herausfinden, welche davon dir besonders gut tun.

Wann der nächste Online- Entspannungskurs stattfindet, kannst du hier nachlesen: https://www.entwicklungswege-coaching.de/termine/kurse-workshops-seminare/