Mit heiterer Gelassenheit – Warum Humor für hochsensible Menschen hilfreich sein kann

Zugegeben: Als hochsensibler Mensch empfinde ich meinen Alltag nicht immer als leicht und lustig und von Gelassenheit und innerer Freude ist an manchen Abenden nicht mehr allzu viel übrig. Denn hin und wieder überwiegen die „Schattenseiten“ meiner erhöhten Wahrnehmungsfähigkeit und ich habe tagsüber nicht so gut für mich und mein Ruhebedürfnis gesorgt und zum Beispiel im Alltagstrubel ganz vergessen, meine wertvollen Mini- Pausen einzulegen.

Dann fühle ich mich spätestens am Abend erschöpft, müde und energielos, was bei mir damit verbunden ist, dass sich mein Körper tatsächlich recht schwer anfühlt und mein sonst so hochleistungsfähiger Geist kaum noch klare Gedanken hervorbringen kann. Vielleich kennst du solche oder so ähnliche „Zustände der Schwere“ ja auch und weißt, wovon ich gerade rede.

Also von Leichtigkeit und Gelassenheit ist dann jedenfalls bei mir nichts mehr zu spüren. Allerdings ist meine Erfahrung, dass gerade in solchen Augenblicken und Situationen Humor viel Gutes bewirken kann.

Was ist Humor eigentlich?

Ganz kurz ausgedrückt, ist Humor eine Grundhaltung zum Leben, die hilft, innerlich einen Schritt zurück zu treten und somit auf Distanz zu gehen. Im Internet habe ich als sehr passende Beschreibung dazu gefunden: „Humor ist die Begabung eines Menschen, der Unzulänglichkeit der Welt und der Menschen, den alltäglichen Schwierigkeiten und Missgeschicken mit heiterer Gelassenheit zu begegnen.“ (Wikipedia- Eintrag, abgerufen am 24.04.2025)

„Das Leben ist viel zu ernst, um es allzu ernst zu nehmen.“

Jon Kabat- Zinn

Ein tolles Zitat von Jon Kabat- Zinn, wie ich finde, denn es beschreibt schon recht gut, was Humor bewirken kann. Das möchte ich im nächsten Abschnitt nun etwas genauer betrachten.

Warum könnte gerade an herausfordernden Tag oder in schwierigen Situationen Humor für dich als hochsensiblen Menschen hilfreich sein? 

Zur Beantwortung dieser Frage werde ich dir im Folgenden aufzeigen, was Humor bewirken kann.

Humor…

  • hilft auf Distanz zu gehen, also innerlich einen Schritt zurücktreten und die Situation von außen zu betrachten.

In herausfordernden Situationen, wie zum Beispiel, wenn du in Stress gerätst, weil du auf einmal mehrere Dinge gleichzeitig erledigen sollst, verengt sich dein Blickfeld und es kann sein, dass du in die sogenannte „Problem- Trance“ abgleitest. Dann siehst du nur noch das „Problem“ und kannst keine geeignete Lösung finden oder entscheiden, mit welchem Schritt du nun anfängst und die anstehenden Aufgaben abarbeitest. Dann kann dir eine Portion Humor helfen, einen Stopp einzulegen, um die Situation von außen zu betrachten und dadurch aus der Problem- Trance in die Lösungsorientierung zu kommen.

  • wirkt deeskalierend und entkrampfend.

Auch diese Wirkung ist für dich als hochsensiblen Menschen hilfreich, wenn du wieder mal in Stress geraten bist. Vielleicht bist du über dein anfänglich leichtes Hungergefühl drüber gegangen, weil du diese eine Aufgabe noch unbedingt erledigen wolltest und auf einmal bist du am Kipp- Punkt angelangt. Da hochsensible Menschen sämtliche Gefühle, auch Hunger, viel stärker wahrnehmen und mit Blutzuckerschwankungen nicht so gut klarkommen, kann sich dann eine durchaus aggressive Stimmung bei dir einstellen. Wie wohltuend ist es dann für dich und dein Umfeld, wenn du durch etwas Humor wieder runterfahren kannst.

„Humor ist der Knopf, der verhindert, dass einem der Kragen platzt.“

 Joachim Ringelnatz

  • kann Kritik abschwächen.

Hochsensible Menschen streben nach Vollkommenheit bis hin zum Perfektionismus, sind sehr gewissenhaft und wollen Dinge einfach bestmöglich erledigen. Deshalb gehen sie besonders kritisch mit sich selbst um. Je nach Veranlagung können hochsensible Menschen durchaus auch von anderen dieselbe Perfektion verlangen und ebenfalls sehr kritisch mit ihren Mitmenschen umgehen. Wie anfangs beschrieben, hilft Humor dann den eigenen (selbst empfundenen) Unzulänglichkeiten und den der anderen gelassener zu begegnen.

  • löst Denkblockaden.

Alles richtig oder perfekt machen zu wollen, löst immer wieder Stress aus. Wenn du dich gerade mental auf eine dir wichtige Sache konzentrieren oder kreativ sein möchtest, dann blockiert dich dieser Stress ziemlich und erschwert dein Denken. Durch die Entkrampfung und die Distanz, die du durch etwas Humor dann bekommst, kannst du deine Blockaden lösen und dein Gedanken werden wieder fließen.

  • verbindet und lässt dich eine gemeinsame Welle mit anderen finden.

Schon in der Kindheit bemerken hochsensible Menschen, dass sie irgendwie anders sind, als die anderen und fühlen sich dadurch nicht ganz zugehörig. Das kann dazu führen, dass sie sich recht einsam fühlen. Der verbindende Charakter von Humor kann dann eine Brücke schlagen und helfen, deinen Platz in der Gemeinschaft zu finden.

  • macht sympathisch und gibt eine positive Ausstrahlung.

Das Gehirn hochsensibler Menschen arbeitet anders als bei normal oder wenig sensiblen Menschen, denn es verarbeitet Informationen viel gründlicher, tiefgreifender und komplexer. Hochsensible Menschen sind wahre „Gehirn- Spitzensportler“ und können dadurch hohe Denkleistungen hervorbringen. Das führt zum Beispiel dazu, dass sie Situationen in sämtlichen Facetten durchdenken und somit mehrere Handlungsoptionen (Plan A, B, C und D) hervorbringen. Oft gehört dazu allerdings auch schon der „worst case“, also die Option, was alles schief gehen könnte. Deshalb werden hochsensible Menschen hin und wieder als „Schwarzmaler“ bezeichnet, die alles negativ sehen. Humor kann dir hier helfen, die Option des „worst case“ etwas abzuschwächen und positiver an etwas heranzugehen. Das bewirkt eine positivere Ausstrahlung und macht dich sympathischer. Tolle Sache, oder?

„Humor ist die Medizin, die am wenigsten kostet und am sichersten hilft.“

Deutsches Sprichwort

  • hebt die Stimmung.

Eine erhöhte Wahrnehmungsfähigkeit bringt viele Stärken mit sich, hat aber auch gewisse Herausforderungen. Immer wieder kommen hochsensible Menschen in meine Praxis, die mit sich selbst und ihren tollen Fähigkeiten hadern. Sie können die Stärken nicht sehen oder anerkennen und sind in ihrer Wahrnehmung sehr darauf fixiert, was alles nicht so gut klappt. Mitunter führt das zu depressiven Verstimmungen und verminderter Lebensfreude. Dem Leben mit mehr Humor zu begegnen, hebt die Stimmung, bringt dir wieder mehr Leichtigkeit und Lebensfreude und hilft dir aus solchen Zuständen heraus.

„Humor ist das Öl in unserer Lebenslampe“

Holländisches Sprichwort

  • fördert Kreativität und Motivation.

Alle die bisher genannten Wirkungen von Humor fördern auch die Kreativität und Motivation. Denn wenn ich in herausfordernden Situationen etwas auf Distanz gehen kann, mich dadurch entkrampfe und meine Denkblockaden auflöse, hilft das meinem (hochsensiblen) Hochleistungsgehirn, geeignete Lösungen für meine Herausforderungen zu finden. Ich kann dann viel besser meine Bedürfnisse wahrnehmen, viel besser in diesem Moment für mich selbst sorgen, kann wieder kreativ denken und motivierter meinen Tag gestalten. Vielleicht bewirkt Humor bei dir auch so etwas.

Jeder Mensch hat Humor – wenn auch nicht den gleichen!

Manche Menschen scheinen zwar recht humorlos und ernst zu sein, aber letztendlich hat jeder Mensch seinen ganz eigenen Humor, wenn man mal genau hinschaut. Doch welchen Arten von Humor gibt es eigentlich?

Es gibt:

  • Situationskomik, wozu auch Schadenfreude gehört
  • Humor durch Worte, wie Zweideutigkeiten oder Wortwitz
  • Übertreibungen, wie Zuspitzungen bestimmter Eigenschaften oder Klischees
  • Widersprüche, zum Beispiel unerwartete Wendungen und Überraschungen (Pointe)
  • Schwarzer Humor, indem schwierige Themen, wie Tod, Krankheit, tragische Ereignisse humorvoll betrachtet werden

Wie anfangs schon gesagt, habe ich immer wieder die Erfahrung gemacht, dass mir Humor in vielen Situationen meines hochsensiblen Alltags geholfen hat, anders mit den Herausforderungen umzugehen. Ich habe schon immer gerne gelacht und bemerke jedes Mal, wie gut mir das einfach tut, mich selbst und das Leben nicht immer allzu ernst zu nehmen.

„Humor ist, wenn man trotzdem lacht.“

Otto Julius Bierbaum

Zum Abschluss noch ein paar Anregungen, wie es dir als hochsensiblen Menschen gelingen kann, öfter mit heiterer Gelassenheit durchs Leben zu gehen:

Dazu gebe ich dir jetzt 4 Fragen mit, die du dir einmal in Ruhe stellen und beantworten kannst:

  • Was könnte Humor bei dir bewirken?
  • Wie kann dir Humor in deinem (hochsensiblen) Alltag helfen?
  • Welche Art(en) von Humor hast du?
  • Wie könntest du einen guten Humor entwickeln?

→ Zur letzten Frage, wie gute Humor entwickelt werden kann, habe ich nun noch ein paar Tipps für dich:

  • Erkenne die Vorteile, die Humor mit sich bringt.
  • Entdecke deine witzige Seite: Was bringt dich zum Lachen?
  • Schaue bei anderen und lernen: Wie und worüber lachen andere Menschen?
  • Konzentriere dich mehr darauf, Spaß im Leben zu haben, als lustig zu sein.
  • Richte deinen Fokus mehr auf die positiven Seiten des Lebens und lerne zu lachen.

Fazit:

Hochsensible Menschen verfügen über viele tolle Potentiale. Dennoch gibt es auch die „Schattenseite“ der Hochsensibilität, die den Alltag hin und wieder schwer erscheinen lässt und die Stimmung trüben kann. Sehr hilfreich ist es deshalb, mehr Humor in sein Leben zu lassen, um dadurch den Unzulänglichkeiten der Welt, der Menschen und sich selbst, sowie den alltäglichen Schwierigkeiten und Missgeschicken mit heiterer Gelassenheit zu begegnen.

Denn Humor bewirkt, innerlich einen Schritt zurückzutreten und auf Distanz zu seinen Schwierigkeiten zu gehen. Es deeskaliert und entkrampft, kann Kritik (auch Selbstkritik) abschwächen und Denkblockaden auflösen. Außerdem hilft Humor sich mit anderen zu verbinden und eine gemeinsame Welle zu finden, macht sympathisch, gibt eine positive Ausstrahlung, hebt die Stimmung und fördert Kreativität und Motivation.

Da jeder Mensch einen anderen Humor hat, ist es hilfreich, für dich selbst herauszufinden, welche Art Humor du hast und wie du ihn noch entwickeln könntest. Entdecke deine witzige Seite und finde heraus, was dich zum Lachen bringt!

Schreibe gerne unten einen Kommentar zu deinen Erfahrungen! Ich freue mich auf deine Rückmeldung…

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Nichts bringt uns auf unserem Weg besser voran, als eine Pause

Dieses von der Dichterin Elisabeth Barrett Browning stammende Zitat ist zwar aus dem 19. Jahrhundert und somit schon etwas älter, enthält aber nach wie vor eine sehr wichtige Botschaft:

Niemand hat unendlich viel Energie und Kraft zur Verfügung. Gerade in herausfordernden Zeiten und nach Rückschlägen, aber auch bei der persönlichen Weiterentwicklung und nach dem Erreichen eines Teilziels ist es deshalb sehr wichtig, regelmäßig inne zu halten und vielleicht auch mal für längere Zeit eine Pause einzulegen.

In diesem Blogartikel möchte ich deshalb einmal meine Gedanken darüber aufschreiben, warum uns eine Pause auf unserem Weg oft viel besser voranbringen kann, als unaufhörlich weiter zu machen oder immer wieder in „blinden Aktionismus“ zu verfallen.

Was meine ich mit „blindem Aktionismus“?

Wie der Begriff schon andeutet, ist der „blinde Aktionist“ zwar aktiv und scheint sehr betriebsam zu sein. Allerdings sind diese Handlungen unreflektiert, plan- und ziellos. Da es dabei kein wirkliches Konzept gibt, ist das Ganze selten erfolgreich. Oder es werden einfach mal irgendwelche Schritte gemacht, dann aber bald schon wieder damit aufgehört, bevor man es zu Ende gebracht hat.

Du kannst dir sicher vorstellen, dass so ein Vorgehen recht viel Energie und Zeit vergeudet, die dir dann an anderer Stelle fehlen. Das kann sehr demotivierend und frustrierend sein und dich an deiner Weiterentwicklung oder Krisenbewältigung sogar hindern.

„Der Mensch braucht Stunden, wo er sich sammelt und in sich hineinlebt.“

 Albert Schweizer

Warum sind Pausen in herausfordernden Zeiten wichtig?

Das Leben läuft nicht immer in geordneten Bahnen und kann uns zeitweise sehr herausfordern und somit aus unserer Komfortzone holen. Dabei sind die Ereignisse individuell recht unterschiedlich, da für jeden etwas anderes herausfordernd wirkt. Für den einen sind es stressige Phasen bei der Arbeit, für den anderen sind es familiäre Unstimmigkeiten oder die allgemeine Weltlage, die für Angst, Ärger und stetig steigende Anspannung sorgen. Solche Lebensphasen sind sehr anstrengend, ressourcenverbrauchend und verlangen Körper, Geist und Seele so einiges ab.

Und genau darum sind Pausen in anstrengenden, herausfordernden Zeiten eben sehr wichtig, denn…

  • …eine bewusste Auszeit in Form von zum Beispiel Massagen, einem Entspannungskurs oder einem Kurzurlaub in anderer Umgebung unterstützt deinen Körper wichtige Ressourcen wieder aufzubauen und neue Kraft zu schöpfen.
  • …durch solche Pausen kann sich auch dein Geist etwas erholen, da du durch andere, wohltuende Eindrücke mal etwas Angenehmes erfährst und dadurch deine Probleme für diese Zeit in den Hintergrund treten können.
  • …der Ruhe- Modus ist für deinen Geist/ dein Gehirn immens wichtig, da in diesem sogenannten „Default Mode Network“ bestimmte Gehirnbereiche aktiv werden, die für die Verarbeitung und Integration von Informationen zuständig sind. Das ist eine gute Voraussetzung für kreative Problemlösungen für die dich herausfordernde Situation, denn im Ruhe- Modus entsteht ein besseres Verständnis für die Vergangenheit und ermöglichst zielgerichtetes Planen für die Zukunft. Dadurch vermeidest du „blinden Aktionismus“ und kannst planvoll an die Bewältigung deiner Herausforderungen gehen.
  • …deine Seele (Psyche) sich durch eine kurze oder auch mal längere bewusste Auszeit von den unangenehmen Gefühlen erholen und diese in Ruhe verarbeiten kann, die während herausfordernden Zeiten auftauchen.

Wofür sind Pausen nach Rückschlägen hilfreich?

Du hast sicher auch schon solche „Rückschläge“ erlebt: Du wolltest ein wichtiges Ziel erreichen, zum Beispiel gesünder essen oder mit dem Rauchen aufhören, und hast schon nach kurzer Zeit diese Veränderung über Bord geworfen, da du nach dem Stress auf der Arbeit zuhause doch wieder die Tafel Schokolade gegessen hast oder doch wieder eine Feierabend- Zigarette geraucht hast. Oder du wolltest dich mehr bewegen und bist abends doch wieder auf dem Sofa gelandet.

So eine geplante Veränderung verläuft in verschiedenen Phasen ab und ist eher ein Prozess als eine geradlinige Angelegenheit. Ganz oft erreicht man eben nicht gleich beim ersten Anlauf das angestrebte Ziel und braucht mehrere „Runden“, um als letzte Phase nicht den „Rückfall in alte Muster“, sondern die dauerhafte Veränderung bzw. das erwünschte Endziel tatsächlich zu erreichen.

Damit du nun nicht allzu viele neue Anläufe für deine angestrebte Veränderung oder das Erreichen eines für dich wichtigen Ziels benötigst, ist gerade nach einem Scheitern bzw. Rückschlag eine bewusste Pause sehr wichtig. Denn dann…

  • …ist es sinnvoll, wenn du dir Zeit nimmst, in Ruhe zu reflektieren, warum es zu diesem Rückschlag gekommen ist. Was hättest du anders machen können?
  • …kann in deinem Gehirn wieder das „Default Mode Network“ aktiv werden und, neben der Vergangenheitsreflektion, auch zielgerichtete Pläne für einen neuen Anlauf schmieden. Was kannst du dieses Mal besser machen?
  • …können Körper, Geist und Seele sich vom Rückschlag erholen, bewusst ausruhen und wieder neue Kräfte tanken für den nächsten Versuch. Denn wie heißt es so schön: In der Ruhe liegt die Kraft!

Warum solltest du auch bei deiner persönlichen Weiterentwicklung und nach Erreichen eines Teilziels Pausen machen?

Es macht sicher Spaß und bereitet viel Freude, etwas Neues zu lernen, noch einen spannenden Kurs zu belegen, eine Zusatzausbildung zu beginnen oder eigene Themen in einem Coaching zu bearbeiten. Im optimalen Fall erreichst du dadurch ein Teilziel auf deinem persönlichen Entwicklungsweg. Doch auch bei diesen Aktivitäten solltest du hin und wieder eine Pause einlegen.

Jetzt fragst du dich vielleicht, warum du auch bei solchen angenehmen und bewusst gewählten Aktionen eine Pause machen sollst? Das ist, meiner Ansicht nach, aus verschiedenen Gründen ebenfalls sinnvoll, denn…

  • …auch angenehme und bewusst gewählte Aktivitäten verbrauchen Ressourcen und dein Körper (und das Gehirn als Teil deines Körpers) muss natürlich auch nach angenehmen Erlebnissen in die Entspannung kommen, sich regenerieren und seine Ressourcen wieder aufbauen.
  • …dein Gehirn braucht immer wieder Zeit und Ruhe zur Verarbeitung und Integration neuer Informationen. Es ist somit überhaupt nicht sinnvoll, ohne Unterbrechung weiterzumachen und vielleicht noch einen Kurs zu besuchen oder gleich noch zu einer Veranstaltung zu gehen. Wann soll denn dein Gehirn all das Erlebte verarbeiten, wenn du ihm keine Gelegenheit dazu gibst?
  • …der Geist/ Verstand ist oft schneller als die Seele/ Psyche, weshalb du nach einem persönlichen Fortschritt, wie eine gelungene Verhaltensänderung oder dem Erlernen einer neuen Fähigkeit oder Wissen, deiner Seele/ Psyche die Möglichkeit geben solltest, sich diesem Fortschritt des Geistes anzupassen. Für manche persönliche Entwicklungsschritte ist es sogar äußerst wichtig, dass die Seele/ Psyche „nachreift“ und genügend Zeit bekommt, sich an neue Gegebenheiten anzupassen. In verschiedene, durchaus bewusst ausgewählte Situationen muss man dann erst noch „hineinwachsen“, wie etwa eine Selbstständigkeit oder Elternschaft.
  • …wenn du ein Teilziel erreicht und zum Beispiel eine Weiterbildung erfolgreich abgeschlossen hast oder merkst, dass du durch eine Beratung oder ein Coaching gewisse Situationen nun anders meisterst, kannst du dich und deinen Erfolg ruhig mal „feiern“. Dazu muss es nicht gleich eine große Party geben, aber warum denn nicht mal alleine oder mit einer Freundin/ einem Freund mit einem Glas Sekt oder Wein anstoßen? Oder du belohnst dich mit einem Wellness- Tag im Erlebnisbad, mit Massagen oder was dir sonst noch guttut. Auch dadurch schöpfst du Kraft und hast Energie für die nächsten (erfolgreichen) Schritte auf deinem Entwicklungsweg.

Fazit:

Hin und wieder eine bewusste Pause im Leben einzulegen, ist sehr wichtig und auch durchaus sinnvoll. In einer herausfordernden Stresssituation oder nach einem Rückschlag gibst du damit deinem Körper, deinem Geist und deiner Seele/ Psyche wertvolle Zeit zur Regeneration und zum Ressourcenaufbau, aber auch zur Reflektion und daraus resultierender neuer Pläne zum weiteren Vorgehen.

Selbst während deiner persönlichen Weiterentwicklung und nach einem erreichten (Teil-)Ziel hilft dir eine bewusste Auszeit, um frische Energie zu tanken, deiner Seele/ Psyche genügend Zeit zum „Nachreifen“ zu geben und dein Gehirn bei der Verarbeitung sämtlicher Erfahrungen und Eindrücke zu unterstützen.

Und noch ein Impuls zum Abschluss:

Ganz egal an welcher Stelle du auf deinem Lebensweg gerade stehst, und ob es gerade gut läuft oder eher mühsam ist, erlaube dir immer wieder ganz bewusst eine kleine oder auch größere Auszeit. Du wirst bemerken, dass du viel besser voran kommst auf deinem weiteren Weg, du viel mehr Mut und Motivation für einen neuen Versuch hast und gesünder und kraftvoller durch schwierige Zeiten kommst.

Schreibe gerne unten einen Kommentar zu deinen Erfahrungen! Ich freue mich auf deine Rückmeldung…

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Was bewirkt Stress in deinem Körper und was kannst du dagegen tun? – ein kurzer Überblick

Ob privat oder im Arbeitsalltag: Stress kennen wir wohl alle sehr gut. Mittlerweile zeigen wiederholt durchgeführte Stress- Studien (zum Beispiel von verschiedenen Krankenkassen), dass seit über 10 Jahren der Stresslevel von uns Menschen stetig zunimmt. Warum das so ist, soll jetzt allerdings nicht Inhalt dieses Artikels sein.

Da es mir in meiner Arbeit als Psychologische Beraterin & Gesundheits-/Mentalcoach wichtig ist, den Menschen verschiedene Möglichkeiten an die Hand zu geben, selbst etwas für sich tun zu können, möchte ich dir in diesem Blogbeitrag eine kurze Übersicht geben, was Stress in deinem Körper bewirkt und was du gegen deinen Stress tun kannst.

Was ist Stress eigentlich?

Ganz knapp formuliert ist Stress ein Zustand körperlich- psychischer Anspannung. Es gibt natürlich auch etwas ausführlichere Definitionen, zum Beispiel von Richard Lazarus (US- amerikanischer Psychologe):

Stress ist jedes Ereignis, bei dem eine wahrgenommene Diskrepanz zwischen Anforderungen (fremd oder selbst gestellt) einerseits und den eigenen Reaktionskapazitäten andererseits besteht.

 Richard Lazarus, 1982

Mit dieser Definition wird schnell klar, dass Stress etwas sehr Individuelles ist. Denn welche Reaktionskapazitäten ich selbst auf bestimmte Ereignisse habe und wie ich solche Situationen bewerte, hängt nun mal ganz von mir selbst ab.

Der österreichisch- ungarische Mediziner und Hormonforscher Hans Selye hat sehr viel zum Thema Stress geforscht und wird auch mitunter als „Vater der Stressforschung“ bezeichnet. Durch ihn ist die Unterscheidung von Stress in einen „Eu- Stress = gut“ und „Di- Stress = schlecht“ entstanden. Dabei steht der Eu- Stress für eine körperlich- psychische Anspannung durch Situationen, die positiv herausfordern, Freude bringen und von froher Erwartung geprägt sind. Demgegenüber gibt es beim Di- Stress eine hohe Anspannung aufgrund von gefühlter Bedrohung, Angst und/ oder Gefahr.

Auch durch diese Unterscheidung wird ersichtlich, dass es individuell sehr verschieden ist, wann sich jemand gestresst fühlt und wie stark das Stressempfinden ist (Eu- oder Di- Stress). Ich möchte das mal am Beispiel „Bungee- Jumping“ verdeutlichen: Die eine Person hat daran super viel Spaß, genießt schon fast den Nervenkitzel dabei und sieht das als positive Herausforderung an (= Eu- Stress). Dagegen hat eine andere Person so viel Angst davor und unüberwindbare Hürden im Kopf, dass sie so einen gefährlichen Sprung niemals machen würde und sich schon nervös und gestresst fühlt, wenn sie nur daran denkt (= Di- Stress).

Was bewirkt Stress in deinem Körper?

Hier muss unterschieden werden zwischen kurzfristigen Auswirkungen durch akuten Stress und langfristigen Auswirkungen durch chronischen Stress.

Akuter Stress bedeutet, dass der Stress nur vorübergehend ist und dass du wieder in die Entspannung zurückkommst und dich gut erholen kannst, wenn die stressauslösende Situation vorbei ist. Kurzfristige Auswirkungen von Stress sind:

  • Nervosität und Gereiztheit
  • vermehrte Adrenalin- u. Noradrenalinausschüttung, etwas zeitversetzt auch Cortisolausschüttung
  • erhöhte Aktivität des Herz- u. Kreislaufsystems/ erhöhter Puls
  • erhöhte Muskelanspannung
  • Energiereserven werden mobilisiert
  • Erhöhte Konzentration
  • aber auch verringerte Aufmerksamkeit und Fahrigkeit möglich, wodurch die Handlungen ineffektiv werden

Kannst du dich allerdings nicht wieder erholen, da deine Anspannung weiterhin hoch bleibt und immer wieder neue Stressoren auf dich zukommen, wird dieser Stress chronisch. Langfristige Auswirkungen von anhaltendem Di- Stress können sein:

A) Emotionale Signale:

  • Gereiztheit, leicht wütend werden, ruhelos, schnell in Tränen ausbrechen, Angstgefühle, Einsamkeitsgefühl
  • schlechte Laune, depressive Verstimmtheit, fehlende Lebensfreude
  • Besorgtheit, Alpträume, Schlafprobleme

B) Mentale Signale:

  • geistige Müdigkeit, Unkonzentriertheit, Zerfahrenheit, Gedächtnislücken
  • Ablehnung von Arbeit oder von Veränderungen, geistige Unflexibilität
  • pessimistische Sichtweise, negative Selbstgespräche, Grübeln
  • Gefühl von permanentem Zeitdruck, kein Abschalten der Gedanken mehr möglich

C) Verhalten:

  • Vermeiden von Kontakt, Rückzug von sozialen Beziehungen
  • Stimmungsschwankungen
  • verändertes Essverhalten (Heißhunger- Attacken, Appetitlosigkeit, unregelmäßiges Essen)

D) Schwierigkeiten bei:

  • der Bewältigung des Alltags, der Lebensgestaltung, der Arbeit
  • sozialen Beziehungen

E) Körperliche Signale:

  • physische Erschöpfung/ anhaltendes Müdigkeitsgefühl
  • Bluthochdruck, Herz- Kreislauferkrankungen
  • Immunabwehrschwäche
  • Verdauungsstörungen, Zähneknirschen (nervöse Angewohnheit)
  • unregelmäßiger Menstruationszyklus
  • Schlafstörungen, Unruhezustände, vermehrtes Schwitzen

Mit dieser Übersicht kannst du bei dir herausfinden, ob Stress bei dir ein Thema ist und ob er akut und somit zeitlich begrenzt oder bereits chronisch ist.

Was kannst du gegen deinen Stress tun?

So wie es kurzfristige und langfristige Auswirkungen von Stress gibt, lassen sich auch die Maßnahmen zur Stressbewältigung in kurzfristig und langfristig unterteilen. Bevor ich darauf eingehe, welche das sind, möchte ich dir beschreiben, wann du welche Maßnahme einsetzen könntest.

Kurzfristige Stressbewältigungsmaßnahmen sind sinnvoll, wenn…

  • du die Ursache einer Belastung nicht verändern kannst oder willst
  • du dich in einer akuten Stresssituation befindest und wieder kühlen Kopf gewinnen möchtest
  • du bemerkst, dass deine eigene Erregung zu hoch ist und du sie senken möchtest
  • du einen Aufschaukelprozess vermeiden möchtest

Langfristige Stressbewältigungsmaßnahmen sind besonders wirksam, wenn…

  • du die Ursache einer Belastung verändern, beseitigen oder reduzieren willst und kannst
  • eine Belastung vorhersehbar ist und du dich darauf vorbereiten willst

Du kannst also in Stresssituationen kurzfristig auch immer etwas tun, um deinen Stresslevel zu reduzieren, damit dich dieses Ereignis in diesem Augenblick nicht so viel Ressourcen und Energie kostet.

Was kannst du nun tun, um deinen Stress kurzfristig zu reduzieren?

Natürlich ist da körperliche Betätigung immer gut, um dem evolutionsbedingt, erlernten Impuls von Kampf oder Flucht in dir nachzugeben. Bewegung baut aktiv Stresshormone ab, denn vor allem Adrenalin sammelt sich in den Muskeln an. Außerdem hilft Bewegung dir, deinen Körper besser zu spüren, verlagert recht schnell deine Aufmerksamkeit aus dem Kopf in deinen Körper und bringt dadurch einen emotionalen Ausgleich. Außerdem aktiviert Bewegung schon nach kurzer Zeit deinen Parasympathikus, der für Entspannung, Ressourcenaufbau und Erholung zuständig ist.

Eine andere kurzfristige Stressbewältigungsmaßnahme wäre Ablenkung und ein bewusstes „aus der Situation aussteigen“. Das kannst du durch einen sogenannten Separator machen, wodurch du eine aktive Unterbrechung der aktuellen Situation bewirkst, die deinen bisherigen Zustand verändert und in einen anderen nicht- stresserzeugenden Zustand führt.  Das kann zum Beispiel eine Tasse Tee oder Kaffee sein oder ein Anruf bei deiner besten Freundin oder besten Freund. Du kannst aber auch einfach mal eine kurze Weile auf der Toilette verschwinden und dadurch aus einer Stresssituation aussteigen, für dich alleine sein und kurz durchatmen. Das schafft Distanz und hilft akut hochkochende Gefühle zu beruhigen und loszulassen. Überlege gerne einmal, was dir als „Ausstieg/ Separator“ kurzfristig helfen könnte!

Wenn du viele negative Gedanken im Kopf hast und/ oder sich alles um dich herum überschlägt, kannst du mit einem bewussten „Gedankenstopp“ ebenfalls einen Separator setzen und dich ablenken. Die negativen Gedankenketten können aktiv unterbrochen werden durch tatsächlich lautes Aussprechen des Befehls „STOPP“. Du kannst diesen Vorgang unterstützen, indem du dazu noch mit der flachen Hand z.B. auf den Oberschenkel schlägst oder dir das Wort „Stopp“ mit grellen Farben auf ein Plakat geschrieben vorstellst. Sehr hilfreich ist es dann, wenn du dir anschließend eine wohltuende, stressreduzierende Affirmation sagst, wie z.B. „Ich bin vollkommen ruhig und gelassen“ oder „Ich bin die Ruhe selbst“.

Und natürlich kannst du durch verschiedene kurze Entspannungs- oder Atemübungen deinen Stress auch kurzfristig reduzieren. Es gibt sehr viele Möglichkeiten, um durch kleine, nur wenige Minuten dauernde Übungen, die du zwischendurch machen kannst, aus der Situation auszusteigen, Energie zu tanken und dich von der stressigen Situation etwas zu erholen.

Erlebst du allerdings über längere Zeit Stress und bist immer wieder verschiedenen Stressoren ausgesetzt, dann können dir langfristige Maßnahmen besser helfen.

Was kannst du tun, um deinen Stress langfristig zu reduzieren?

Wenn du chronisch unter Stress stehst, können dir die kurzfristigen Maßnahmen zwar auch eine kurzfristige Entlastung bringen, allerdings ist es dann sinnvoll nochmal anders an deinen Stress und dessen Bewältigung heranzugehen. Denn chronischer Stress kann dich mit der Zeit auf die ein oder andere Art krank machen.

Um dem entgegen zu wirken, kann es hilfreich sein, eine Methode zur systematischen Entspannung zu erlernen. Damit sind Entspannungsmethoden, wie die Progressive Muskelentspannung n. Jacobson, Autogenes Training, Yoga und Qi Gong/ Tai Chi gemeint, welche dir mit längerer Übung eine immer bessere Gelassenheit und Selbstwahrnehmung bringen. Aber auch das Erlernen von Atemübungen, Meditation und Achtsamkeit können dich unterstützen, deinen Stress langfristig zu reduzieren.

Desweiteren hilft dir, deinem Körper, Geist und Seele ein gesunder Lebensstil, um gut für dich zu sorgen, vor allem in stressigen Zeiten. Aber natürlich auch, um aktiv einen Gegenpol zum permanenten Anspannungs- und Aktivierungszustand zu schaffen. Ein gesunder Lebensstil beinhaltet eine gesunde und proteinreiche Ernährung (Vitamine C, D, B1, B2, B6, B12, Magnesium, etc.) und die tägliche Aufnahme von viel Flüssigkeit (im Stresszustand verliert der Körper viel Flüssigkeit), regelmäßige Bewegung, regelmäßig entspannen/ Auszeiten nehmen, ausreichend und guter Schlaf und eine gesunde Balance zwischen Arbeit und Freizeit.

Ein ganz wichtiger Aspekt bei der langfristigen Stressbewältigung und Aufbau von Resilienz ist die soziale Unterstützung durch Freunde, Familie, aber auch der Austausch mit Kolleginnen und Kollegen, eine Fachberatung, Supervision oder Coaching. Dazu kann es dir helfen, wenn du dir mal etwas Zeit nimmst und überlegst: Welche Menschen können dich bei Schwierigkeiten oder Stresssituationen unterstützen? Wer vermittelt dir das Gefühl „Was du nicht alleine schaffst, schaffen wir zusammen“? Wie können sie dir dann ganz konkret helfen?

Stress entsteht zum großen Teil in dir selbst, also in deinem Kopf! Deshalb kann es auf lange Frist sehr hilfreich sein, deine Einstellungen und dein eigenes Verhalten zu überprüfen und gegebenenfalls zu verändern. Zum einen kann es helfen, dir deine Stressauslöser und deine Reaktionen darauf bewusst zu machen und auch deine stressverstärkenden Muster kennenzulernen. Solche Stressverstärker sind zum Beispiel schädigende Glaubenssätze oder auch „innere Antreiber“, die dich meist unbewusst beeinflussen. Die „inneren Antreiber“ sind quasi „der kleine Mann im Ohr“, der dir sagt: „Sei perfekt!“ oder „Mach es den anderen recht!“.

Es würde sich langfristig für dich sehr lohnen, wenn du deine inneren Antreiber oder auch andere stressverstärkende Glaubenssätze herausfindest und dann in positive, wohltuende Sätze umwandelst. Die Veränderung deiner Einstellungen und deines Verhaltens im Umgang mit Stress brauchen natürlich Zeit und Geduld und manchmal auch ein paar Impulse von außen, zum Beispiel von einem Coach.

Fazit:

Stress ist mittlerweile für jeden von uns ein wichtiges Thema, denn niemand lebt wirklich stressfrei. Dabei kannst du akuten Stress, aufgrund zeitlich begrenzter Situationen, von chronischem Stress unterscheiden, bei dem du dauerhaft oder zumindest über längere Zeit meist verschiedenen Stressoren ausgesetzt bist.

Eine Stresssituation bewirkt kurzfristig in dir immer Reaktionen der Aktivierung, wie Muskelanspannung, Pulsbeschleunigung und die Produktion von Stresshormonen. Kommst du nach so einer Aktivierung nicht wieder zur Ruhe, da ständig neue Stressoren folgen, wird dein Stress chronisch und das hat langfristig natürlich Folgen für Körper, Geist und Psyche.

Du kannst deinen Stress kurzfristig reduzieren, indem du dich bewegst, bewusst aus der Situation aussteigst, einen Gedankenstopp machst und eine kurze Entspannungs- oder Atemübung durchführst.

Bei chronischem Stress helfen eher langfristige Maßnahmen, wie das Erlernen und regelmäßige Praktizieren einer Methode zur systematischen Entspannung, ein gesunder Lebensstil, der Auf- und Ausbau sozialer Unterstützung und das Überprüfen und Verändern der eigenen Einstellungen und des eigenen Verhaltens.

→ Falls du bei der Bewältigung deines Stresses gerne Unterstützung hättest, bin ich gerne für dich da!

Übrigens:

Wusstest du, dass unser Herz ein Resonanzkörper für viele Vitalitätsprozesse und Biorhythmen ist, die durch das zentrale und autonome Nervensystem gesteuert werden?

→ Unser Herz ist u.a. eng mit dem Gehirn sowie dem Organ-, Immun- und Hormonsystem verbunden und registriert jede noch so kleine Veränderung. Stress und dessen Auswirkungen in unserem Körper sind somit messbar!

Wenn du gerne wissen möchtest, welche „Spuren“ der Stress in dir und deinem Körper hinterlassen hat, dann habe ich hier ein spannendes Angebot für dich:

Das Zusammenspiel der Vitalfunktionen im Körper lässt sich über die sogenannte Herzratenvariabilität (HRV) erfassen und qualitativ bestimmen. Die Herzratenvariabilität erfasst in ca. 5 Minuten deine individuelle Stressbelastung und deren gesundheitliche Auswirkungen und liefert wichtige Informationen über dein gegenwärtiges Energie-, Fitness- und Regenerationsniveau.

Bei mir kannst du solch eine HRV- Analyse und somit einen Stresstest machen und herausfinden, wie dein Gesundheitszustand, dein Stressniveau und somit die Burnout- Gefahr ist und wie gut dein Körper den Stress (noch) regulieren und ausgleichen kann. Klingt spannend? Dann melde dich gerne bei mir!

Achtsam leben mit Hochsensibilität – Wie kann Achtsamkeit das Leben hochsensibler Menschen bereichern?

Hochsensibel zu sein in einer „lauten und schnellen Welt“ ist nicht immer einfach und stellt Menschen mit diesem Wesenszug mitunter vor vielfältige Herausforderungen.

Was bedeutet Hochsensibilität eigentlich?

Der Begriff „Hochsensibilität“ leitet sich vom englischen Begriff „HSP – Highly Sensitive Person“ ab. Das bedeutet, dass hochsensible Menschen eine feinere Wahrnehmung haben. Ihre Wahrnehmungskanäle sind offener und nehmen somit mehr Informationen aus der Umwelt wahr und auf. Man kann sich das auch so vorstellen, dass der Filter, durch den die vielen Wahrnehmungen jederzeit im Gehirn gefiltert werden, bei HSP großporiger und dadurch durchlässiger ist. Außerdem haben Forscher herausgefunden, dass Hochsensible Menschen die aufgenommen Eindrücke im Gehirn tiefer und komplexer verarbeiten. Sie müssen also mehr Informationen intensiver verarbeiten, was dazu führen kann, dass sie sich in stark stimulierenden Situationen überfordert fühlen. Das können volle Einkaufsläden sein, volle Straßenbahnen, Großraumbüros oder auch Familienfeiern.

Aber es gibt natürlich nicht nur diese Seite der feineren Wahrnehmung. So nehmen HSP mehr Details in der Umgebung wahr (Farben, Formen, Stimmungen), sind gewissenhaft, sorgfältig, empathisch und sehr begeisterungsfähig, können Querdenken und komplexe Zusammenhänge herstellen, haben ein hohe soziale Kompetenz und einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn. Hochsensibilität ist somit ein Persönlichkeitsmerkmal (KEINE Krankheit!), welches große Potentiale beinhaltet, aber eben auch gewisse Herausforderungen mit sich bringt.

Etwa 15 bis 20 % der Bevölkerung hat diese hochsensible Veranlagung, und zwar Frauen und Männer zu gleichen Anteilen. Je nach Ausprägung können dabei verschiedene Hochsensibilitätsformen unterschieden werden:

  • sensorische Hochsensibilität,
  • emotionale Hochsensibilität,
  • kognitive Hochsensibilität und
  • spirituelle Hochsensibilität.

Welche Herausforderungen haben hochsensible Menschen zu meistern?

Man kann sich das sicher gut vorstellen: Sehr viel aus der Umgebung wahrzunehmen, wie zum Beispiel sämtliche Gerüche, Geräusche und die unterschiedlichsten Stimmungen anderer Menschen, kann schnell zu viel werden. Das vegetative Nervensystem von hochsensiblen Menschen ist durch die häufige Überstimulierung in einem andauernden Zustand der Übererregung. Deshalb fühlen sich HSP schneller überreizt, überfordert und gestresst als weniger sensible Menschen. Sie brauchen mehr Pausenzeiten, Ruhe und Rückzugsmöglichkeiten, um dieser Übererregung entgegen zu wirken, sich zu erholen und die ganzen Eindrücke zu verarbeiten.

Viele hochsensible Menschen empfinden es als Fehler, weniger belastbar als andere zu sein und häufig haben sie das Gefühl „nicht in Ordnung zu sein“, „nicht dazu zu gehören“ oder „irgendwie anders zu sein“. Leider bekommen viele hochsensible Menschen schon als Kind solche Gefühle von ihrem Umfeld vermittelt. Bemerkungen wie „jetzt reiß dich doch mal zusammen“, „warum bist du denn immer so empfindlich“ oder „sei doch nicht immer so eine Mimose“ können allerdings bewirken, dass sich Menschen mit diesem Wesenszug…

  • unverstanden und nicht akzeptiert fühlen,
  • sich hinter einer „Schutz- Mauer“ verstecken,
  • ihre eigenen Bedürfnisse ignorieren oder
  • sich nur noch an ihrem „normalen Umfeld“ orientieren und sich selbst kaum noch wahrnehmen.

Dadurch kann es passieren, dass sich HSP sehr weit von sich selbst entfernen, sich permanent selbst überfordern („ich muss so stark sein, wie die anderen“) und ihnen Abgrenzung anderen gegenüber sehr schwerfällt (z.B. nicht „Nein“ sagen können, „Helfer- Syndrom“).

Wie kann ein guter Umgang mit diesen Herausforderungen und „Schattenseiten“ der Hochsensibilität gelingen?

Hochsensibilität ist ein Wesenszug und somit fester Bestandteil der Persönlichkeit. Es ist also nicht möglich, das irgendwie „abzustellen“. Auch kann man Hochsensibilität nicht weg therapieren, da es ja keine Krankheit ist. Als Allererstes ist es somit wichtig, die eigene Hoch-sensibilität zu erkennen und als Teil der eigenen Persönlichkeit zu akzeptieren.

Ist dieser Schritt erst einmal getan, dann ist es sehr hilfreich, die verschiedenen Aspekte der eigenen Hochsensibilität kennen zu lernen (In welchen Bereichen bin ich hochsensibel?) und die damit verbundenen Stärken als auch die „Schattenseiten“ herauszufinden. Nach dieser „Selbst- Erkenntnis“ kann dann die „Selbst- Entwicklung“ folgen.

 

Das Konzept der Achtsamkeit ist dazu besonders gut geeignet.

 

Doch was ist Achtsamkeit eigentlich?

Jon Kabat- Zinn, der Begründer der Achtsamkeitsbasierten Stressreduktion (MBSR), definiert Achtsamkeit sehr knapp und präzise: „Achtsamkeit ist die Bewusstheit, die dadurch entsteht, indem man auf eine bestimmte Weise Aufmerksamkeit kultiviert: absichtsvoll, von Moment zu Moment und ohne zu urteilen.“

Etwas ausführlicher hat der buddhistische Mönch Nyanaponika Thera auf diese Frage geantwortet: „Reine Aufmerksamkeit ist das klare und ausgerichtete Gewahrsein dessen, was tatsächlich in jedem Moment der Wahrnehmung um uns und in uns geschieht…Aufmerksamkeit/ Achtsamkeit ist dann ein reines Registrieren der beobachteten Tatsachen, ohne auf sie durch Handeln, Sprechen oder mentale Kommentare zu reagieren.“

Kurz gesagt: Wenn wir achtsam sind, dann beobachten wir unsere momentanen Körper-empfindungen, Gedanken und Gefühle, ohne diese zu beurteilen oder irgendwie anders darauf einzugehen und sind dabei voll und ganz präsent im Augenblick!

 

Welche Möglichkeiten gibt es, Achtsamkeit zu kultivieren?

Um Achtsamkeit zu praktizieren, gibt es zwei Möglichkeiten:

  • die formelle Achtsamkeitspraxis und
  • die informelle Achtsamkeitspraxis

Zur formellen Achtsamkeitspraxis gehört die Meditation. Das bedeutet sich im Alltag Zeit zu nehmen und eine Meditationsübung durchzuführen. Dies kann eine kurze oder auch längere Übung sein und im Sitzen, Stehen, Gehen oder Liegen ausgeführt werden. Man steigt also ganz bewusst für eine Weile aus dem Alltagsablauf aus und meditiert.

Im Gegensatz dazu liegt eine informelle Praxis vor, wenn man Achtsamkeit auf etwas richtet, das man im Laufe des Alltags sowieso gerade ausführt. Das kann zum Beispiel bedeuten, sich beim morgendlichen Zähneputzen oder auch beim Einkaufen zu beobachten und dadurch der eigenen Körperempfindungen, Gedanken und Gefühle im Augenblick bewusst zu werden. Somit bringt man mehr Achtsamkeit in den Alltag hinein.

Um im Alltag achtsamer sein zu können (informelle Praxis), ist es unumgänglich, regelmäßig zu meditieren und sich dadurch in formeller Achtsamkeitspraxis zu üben.

 

Achtsam leben mit Hochsensibilität – Wie kann Achtsamkeit das Leben hochsensibler Menschen bereichern?

Mancher Hochsensible mag sich jetzt vielleicht fragen, warum er oder sie die oft zu vielen Wahrnehmungen genau registrieren sollte. Sind diese denn nicht sowieso schon immer zu überfordernd? Die Antwort lautet: Nur, wenn ich darauf einsteige, die vielen Wahrnehmungen interpretiere und mich mit der Überforderung identifiziere. Durch die regelmäßige Praxis des Meditierens (formelle Achtsamkeitspraxis) aktiviert man seinen „inneren Beobachter“ und nimmt quasi wie von außen und mit Abstand alles wahr, was gerade da ist. Dadurch bekommt man einen anderen Blickwinkel und einen größeren Bezugsrahmen, was unwahrscheinlich entlastend und entspannend wirken kann: Man nimmt einfach nur wahr und muss nicht darauf reagieren.

  • Meditation bringt Stille:

Hochsensible Menschen brauchen immer wieder Rückzugsmöglichkeiten und Pausen, um sich der Reizüberflutung entziehen zu können. Sich im Tagesablauf bewusst Zeit für Meditation zu nehmen, stellt eine sehr gute Rückzugsmöglichkeit dar. Während der Meditation kann sich das Gehirn in einer „reizarmen Umgebung“ sehr gut erholen und regenerieren. Dazu ist es wichtig, sich einen ruhigen Ort zu suchen, wo man wirklich für eine Weile ungestört ist.

Fängt man an zu meditieren, ist es sicherlich erst einmal eher im Außen still und im Inneren vielleicht sehr unruhig und bewegt. Aber sehr bald stellt sich auch im Inneren viel schneller Ruhe und Gelassenheit ein.

  • Achtsamkeit fördert Präsenz und Selbstwahrnehmung:

Viele Hochsensible Menschen sind nicht wirklich präsent, da sie sich entweder hinter einer „dicken Schutzmauer“ verbarrikadiert haben oder permanent mit ihrer Aufmerksamkeit im Außen sind, ihre feinen Antennen auf die nächste Wahrnehmung (zum Beispiel die Stimmungen der Anderen) ausrichten und sich dadurch sehr weit von sich selbst entfernen. Beides bewirkt, dass derjenige von seinen Mitmenschen kaum als eigenständige Person wahrgenommen wird: Der Mensch hinter einer Schutzmauer ist nicht zu sehen und jemand, der sich ständig am Außen orientiert, ist auch nicht zu erkennen. Oft berichten Hochsensible Menschen, dass sie sich selbst kaum noch als eigenständige Personen mit ihren vielfältigen Facetten und Bedürfnissen wahrnehmen.

Sowohl bei der Meditation (formelle Achtsamkeitspraxis) als auch durch Achtsamkeit im Alltag (informelle Praxis) lenkt man die Aufmerksamkeit immer wieder auf sich selbst: Man nimmt Eindrücke von außen wahr und bringt dann die Aufmerksamkeit immer und immer wieder auf die eigenen Körperempfindungen, Gefühle und Gedanken zurück. Das schult die Selbstwahrnehmung und bewirkt, dass man im Allgemeinen viel präsenter wird.

Für hochsensible Menschen kann das somit bedeuten, immer wieder in Kontakt mit sich selbst zu gehen und auch bei sich zu bleiben, sich selbst wieder mehr wahrzunehmen, besser kennenzulernen und sich dadurch auch im Außen mehr zu zeigen, eben präsenter für Andere zu sein. Außerdem gelingt durch eine bessere Präsenz und Selbstwahrnehmung die Abgrenzung anderen gegenüber viel besser. Das ist für viele Hochsensible Menschen ein enormer Gewinn, da sie oft Schwierigkeiten mit der eigenen Abgrenzung haben.

  • Achtsamkeit fördert Selbstakzeptanz, Selbstvertrauen und Selbstmitgefühl:

Wie bereits am Anfang dargestellt, haben viele hochsensible Menschen das Gefühl „nicht in Ordnung“ zu sein. Leider haben sie das schon sehr früh in ihrem Leben wiederholt von ihrem Umfeld auch so vermittelt bekommen. Wenn andere Menschen diese hochsensible Seite nicht akzeptieren können, verwundert es nicht, dass sich Hochsensible Menschen oft selbst auch nicht so akzeptieren, wie sie nun mal sind. Manche HSP sagen mitunter, „sie wünschten, sie würden nicht so viel fühlen“.

Das Umfeld kann oft die differenzierten Wahrnehmungen von sensibleren Menschen nicht nachvollziehen und reagiert dann mit Unverständnis („Was du da wahrnimmst, kann nicht sein.“). Das wiederrum kann zur Folge haben, dass dieser Hochsensible Mensch irgendwann seiner eigenen Wahrnehmung nicht mehr vertraut und selbst denkt, er bildet sich das alles nur ein.

Eine logische Schlussfolgerung vieler Menschen mit diesem Wesenszug ist es deshalb, ihre hochsensible Veranlagung einfach zu ignorieren und so zu tun, als hätte man genauso viel Energie wie die „Anderen“. Bei Gefühlen der Überforderung sagen sie sich dann selbst: „Ich muss so stark sein, wie die Anderen und mich nicht immer so anstellen.“

In der Meditation übt man, alles wahrzunehmen, was sich zeigt, ohne zu urteilen oder zu interpretieren. Mit der Zeit lernt der Meditierende immer besser, das was er wahrnimmt, einfach zu akzeptieren und nicht ständig zu hinterfragen. Das fördert die Selbstakzeptanz und natürlich das Vertrauen in die eigenen Wahrnehmungen. Hochsensible Menschen haben dadurch die Möglichkeit, ihre vielfältigen Wahrnehmungen wieder besser kennenzulernen, sich selbst und ihren Fähigkeiten mehr zu vertrauen und sich dann auch zu akzeptieren, so wie sie sind.

Mit mehr Selbstakzeptanz wird es hochsensiblen Menschen gelingen, wieder freundlicher und mitfühlender zu sich selbst zu sein. Sie werden sich die Pausen gönnen, die sie im Alltag brauchen, sich bei schwierigen Situationen gut zureden und sich selbst öfter mal etwas Gutes tun. Die Mitgefühlsmeditation und die Übung der Selbstmitgefühlspause sind zum Beispiel dafür besonders gut geeignet.

  • Achtsamkeit ist Selbstfürsorge:

Wenn man regelmäßig meditiert und versucht, immer mehr achtsame Augenblicke in den Alltag einzubauen, bedeutet das, sich selbst aktiv zuzuwenden, sich und seine Befindlichkeiten wichtig zu nehmen und sich gut um sich selbst zu kümmern. Achtsamkeit zu praktizieren, heißt also auch, Selbstfürsorge zu praktizieren. Dies ist für Hochsensible Menschen ebenfalls ein großer Gewinn, denn oft sind sie sehr mitfühlend mit Anderen und „vergessen“ dabei, sich um sich selbst zu kümmern (Stichwort „Helfersyndrom“).

 

Wie können hochsensible Menschen Achtsamkeit in ihr Leben integrieren?

Hast du deine hochsensible Veranlagung erkannt und möchtest nun mehr Achtsamkeit in dein Leben integrieren, gibt es verschiedene Möglichkeiten dafür:

  • Du lernst in einem Achtsamkeitskurs verschiedene Meditationen und das Konzept der Achtsamkeit kennen.
  • Du kannst dir die Übungen natürlich auch selbst zu Hause aneignen. Allerdings bietet ein Kurs den Vorteil, dich mit anderen Teilnehmern, die vielleicht auch hochsensibel sind, auszutauschen. Außerdem haben solche Gruppen eine ganz eigene, hilfreiche Dynamik und stärken die Verbundenheit. Das wiederum verringert Gefühle von Einsamkeit, mit denen Hochsensible Menschen häufig zu kämpfen haben.
  • Du nimmst dir regelmäßig Zeit für die formelle Achtsamkeitspraxis = Meditation und schaffst dir einen entsprechenden Raum dafür in deinem zu Hause. Am besten wäre es, täglich zu meditieren. Wenn dir das nicht gelingt, versuche zumindest, regelmäßig jede Woche zu meditieren. Dafür gibt es kein Allgemeinrezept, da jeder Mensch unterschiedliche Möglichkeiten hat.
  • Du überlegst dir, welche Tageszeit für dich am besten zur Meditation geeignet ist: morgens, nach der Arbeit oder abends vor dem Schlafen etc.
  • Du legst selbst fest, wie lange du meditieren möchtest. Es ist allerdings ratsam, nicht allzu kurz zu üben, da es immer eine Weile dauert, bis man in der Meditation angekommen ist. Mindestens 10 bis 15 Minuten sind sinnvoll, besser sind 20 bis 25 Minuten. Du wirst deine optimale Zeit herausfinden.
  • Hast du dann bereits etwas Erfahrung in formeller Achtsamkeitspraxis gesammelt und gelingt es dir gut, dich auf die selbst zu fokussieren, kannst du auch mit der informellen Praxis anfangen. Dazu kannst du in verschiedenen Alltagssituationen bewusst darauf achten, was du wahrnehmen kannst an Körperempfindungen, Gefühlen und Gedanken. Zum Beispiel beim Hände waschen: Wie fühlt sich das Wasser auf deiner Haut an? Wie ist es, sich selbst die Hände zu halten/ zu berühren? Was macht dein Geist dabei? Kannst du bei dem Vorgang bleiben oder schweifen deine Gedanken ab? Wichtig dabei, ist immer daran zu denken: Du nimmst nur wahr, ohne zu beurteilen/ interpretieren!
  • Übe Achtsamkeit nicht nur in „angenehmen Situationen“, wie Hände waschen oder Pflanzen gießen, sondern auch mal in für dich als Hochsensibler Mensch eher unangenehmen Situationen, wie eine Fahrt im vollen Bus oder die Begegnung mit einem anstrengenden Kollegen.
  • Wichtig ist auch, Geduld mit dir zu haben und an der Achtsamkeitspraxis dran zu bleiben. Es heißt nicht umsonst „Praxis“. Man muss Achtsamkeit regelmäßig praktizieren, um Ergebnisse bemerken zu können. Übung macht auch hier den Meister!

Fazit:

Durch Achtsamkeit können hochsensible Menschen (HSP) ihrem bisherigen Leben eine neue Richtung geben und sich selbst weiterentwickeln. Dadurch wird es ihnen möglich sein, besser mit den Herausforderungen umgehen zu können, die ihre Hochsensibilität mit sich bringt. Ihr Leben wird leichter, gelassener, zufriedener und entspannter. Achtsam zu leben, kann den Alltag von Hochsensiblen Menschen somit sehr bereichern.

→ Dieser Artikel von mir ist ursprünglich am 02.05.2019 auf dem Online- Portal „Ratgeber Lifestyle“ veröffentlicht worden: Achtsam leben mit Hochsensibilität

Du bist hochsensibel und möchtest deinen Alltag durch Achtsamkeit anders gestalten und mehr Lebensfreude, Gelassenheit und Selbstakzeptanz für dich erreichen?

Dann nimm doch einfach mal an einem Achtsamkeitskurs für HSP „Achtsame Hochsensibilität“ teil und lerne zusammen mit anderen hochsensiblen Menschen verschiedene Meditationen und Hintergründe zum Konzept der Achtsamkeit kennen. Diese 8- wöchigen Kurse finden mehrmals im Jahr sowohl in Präsenz in meiner Praxis in Bielefeld als auch online per Zoom statt.

Wann der nächste Achtsamkeitskurs für HSP stattfindet, kannst du hier nachlesen: https://www.entwicklungswege-coaching.de/termine/hochsensibilitaet-hochsensible-menschen-hsp/